Wermelskirchen Stadt verwirft Pläne für neue Feuerwache

Wermelskirchen · Die Ausschreibung für den Bau in Arnzhäuschen wurde gestoppt. Die Verwaltung sucht nun ein neues Grundstück.

Die Pläne für die neue Feuerwache in Arnzhäuschen sind wieder in irgendeiner Schublade im Rathaus verschwunden. "Wir haben die Ausschreibung wieder gestoppt", teilt Dezernent Jürgen Graef auf BM-Anfrage mit. Dabei hatten sich bereits 14 Interessenten gemeldet, die die neue Feuerwache bauen wollten. Der Grund für den Rückzieher: Die mit der Planung beauftragte Arbeitsgruppe der Stadt finde keinen gemeinsamen Nenner beim Raumprogramm, das sich die Feuerwehr vorstellt, sowie den Investitionsmöglichkeiten im Haushaltssicherungskonzept (HSK).

Seit fast einem halben Jahr diskutieren Vertreter des Ordnungsamtes, des Gebäudemanagements, der Feuerwehr und der Kämmerei, wie die neue Wache aussehen soll und welche Investitionen letztlich von der Kommunalaufsicht genehmigt würden. Auch im Verwaltungsvorstand wird der Neubau immer wieder thematisiert. "Unsere Kreditlinie ist vorgegeben durch die Kommunalaufsicht. Durch die Schulbauprojekte ist sie bereits weitgehend ausgeschöpft", sagt Graef. Daher müssten alle zusätzlichen Projekte einzeln abgestimmt werden.

Den Bau einer neuen Wache hatte der Stadtrat schweren Herzens beschlossen, denn er kostet viel Geld. In Dabringhausen muss aber eine Wache gebaut werden, damit die Feuerwehr in den vorgegebenen Hilfsfristen die Einsatzorte erreicht - so sieht es der neue Brandschutzbedarfsplan vor. Darin ist auch festgelegt, dass in der neuen Wache eine Garage für fünf Großfahrzeuge, drei Fahrzeuge der Löschgruppen Dabringhausen und Kreckersweg sowie für ein Fahrzeug der hauptamtlichen Feuerwehrleute vorhanden sein muss. Außerdem werden Räume für die hauptamtlichen und die freiwilligen Kräfte benötigt.

Das Grundstück in Arnzhäusen wäre für den Bau einer Wache ideal, betont Graef. Vor allem die direkte Anbindung über die Landstraße 101 wäre ein Vorteil gewesen, weil sich die im Notfall ankommenden freiwilligen Feuerwehrleute und ausrückende Einsatzfahrzeuge nicht in die Quere kämen. Eigentlich hätte im Herbst die Ausschreibung bereits erfolgen können. Es sei aber nicht gelungen, den Spagat zwischen Raumprogramm und Finanzierung zu schaffen. Daher hätten die "Finanzverantwortlichen innerhalb der Verwaltung" entschieden, die Pläne zu verwerfen. Die Stadt sucht nun ein neues Grundstück in Dabringhausen, das für den Bau einer Feuerwache infrage kommt.

Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden hat nach eigener Aussage noch keine Informationen über die geänderte Planung erhalten. "Ich gehe davon aus, dass die Pläne für eine neue Wache bei der Stadt Wermelskirchen mit hoher Priorität weiter verfolgt werden", sagt Weiden auf BM-Anfrage. In diesem Zusammenhang stellt er nochmals klar: "In Dabringhausen muss etwas passieren".

(RP)
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