Kirmes In Wermelskirchen Trinken, singen, feiern - so geht Matinee
Wermelskirchen · Die Stimmung beim Wermelskirchener Volksfest war mal wieder bestens. Jung und Alt feierten sich und ihre Stadt.
Laute Musik schallt durch die Straßen, überall sind Menschen mit einem Bierchen in der Hand, die sich lachend begrüßen - das ist Matinee. Und nicht nur gefühlt jeder Wermelskirchener, auch die Sonne hat sich heute in die Stadt aufgemacht. Bei bestem Wetter feiern die Dellmänner sich, ihre Stadt und eine wieder mal gelungene Kirmes. "Matinee ist das Volksfest Nummer eins, da muss man einfach hingehen", sagt Ersan Yildirim, der seit dem Mittag an der Eich unterwegs ist. Wie viele Wermelskirchener hat er heute frei.
Ob an der Kölner Straße, auf dem Loches-Platz oder an der Eich - überall begegnen einem fröhliche Menschen aller Altersklassen. Denn Matinee ist ein Fest für alle Bürger. "Dafür ist man doch überhaupt Wermelskirchener", sagt Raimund Kleine lachend. Er sitzt am frühen Nachmittag mit einem Freund am Bierstand "Traber". Doch wie die meisten anderen hält es auch die langjährigen Freunde nicht an einem Ort - sie ziehen von Zapfhahn zu Zapfhahn. "Bei Matinee darf natürlich das Bier nicht fehlen", sagt Kleine. Ständig winkt er in die Menge, wieder hat er ein bekanntes Gesicht gesehen. "Wir kommen kaum zum Trinken, wir müssen immer grüßen", sagt er und lacht.
Und nicht nur die ältere Generation, jeder trifft heute seine Freunde und Bekannten. So auch der 19-jährige Johannes Haack, der mit seinem Kumpel Hendrik unterwegs ist. "Wir haben uns schon fast traditionell erst zum Frühstück getroffen und uns dann auf den Weg in die Stadt gemacht. Das Tolle ist einfach, dass man sich nicht mal mit jemandem absprechen muss. Man trifft sowieso ständig Leute, die man kennt", erzählt Johannes. Besonders ans "Bermuda-Dreieck" an der Eich zieht es die beiden Freunde und einen Großteil der jungen Leute. In Richtung Gaststätte Centrale und Loches-Platz mischt sich das Alter der Feiernden immer mehr. Doch eins haben sie neben der Vorliebe für Bier und ihre Heimatstadt noch gemeinsam: Sie alle mögen gute und laute Musik.
Man hat das Gefühl, dass die jecke Zeit an Matinee für einen Tag lebendig wird. Ob Brings oder Höhner, ständig kommt ein neues kölsches Lied. Erst singen die Jecken "Ich bin nur ne kölsche Jung", dann folgt die FC-Hymne. Aber auch Schlager, Robbie Williams und Co. kommen bei den Feiernden an. Hauptsache, man kann gut mitsingen. Das finden auch die Wermelskirchener Friedrich und Eveline Stock. "Wir wärmen uns bei einem Bier, einem Fischbrötchen und guter Musik schon mal für heute Abend auf. Dann geht's mit dem Kegelclub runter zum Pferderennen", erzählt Friedrich Stock. Für einige der jüngeren Teilnehmer ist am Abend allerdings längst Schluss, denn der Alkoholkonsum macht sich bei einigen schon früh bemerkbar. Doch trotz allem bleibt es friedlich, Jung und Alt feiern zusammen.
2014: Kirmes in Wermelskirchen
Dazu trägt auch das Glasverbot, jetzt im dritten Jahr, bei. "Die Leute haben sich daran gewöhnt. Ich denke, die meisten finden es inzwischen sogar gut", sagt Einsatzleiter Dennis Ginzel. "Auffällig ist auch, dass kaum noch Glas an den Kontrollstellen abgegeben werden muss, weil die Wermelskirchener die Flaschen meist direkt zu Hause lassen", sagt er. Auch an den Bierständen ist am Nachmittag alles friedlich. "Die Leute sind gut drauf, Matinee macht wie immer Spaß. Und so lange sie noch reden können, ist ja alles gut", sagt Philip Traber mit einem Augenzwinkern.
Wer nichts trinken will, kann sich in Ruhe auf dem Krammarkt umsehen. So auch Maria Ermisch, die mit Kinderwagen unterwegs ist. "Wir gehen immer montags, dann hat man da mal was Platz", erklärt die Mutter lachend.
Einen ganzen Tag lang feiern die Wermelskirchener friedlich und mit bester Stimmung sich und ihre Stadt - so geht Matinee.
