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Wermelskirchen Untere Eich ist isoliert

Wermelskirchen · Die Geschäftsleute auf dem Stück vom Schwanenplatz bis zum Durchstich für die Umgehungsstraße fürchten den geplanten Weggang des Discounters Aldi. Denn so werde ihre ohnehin schwierige Situation weiter verschlechtert.

Es ist ruhiger geworden an der unteren Eich — darin sind sich die Einzelhändler einig. Seit dem Durchstich zur Umgehungsstraße B 51n sei Wermelskirchen eine "geteilte Stadt", klagen viele. "Die Eich war schon früher nicht der schönste Straßenzug, aber mittlerweile gehören wir ja mehr zu Burscheid, als zu Wermelskirchen", sagt Carsten Gatzschke, Geschäftsführer der Reisewelt Kubjuweit, unserer Zeitung. Teilweise hilft eben nur Galgenhumor, um die stetig abnehmenden Laufkundschaft verkraften zu können.

Kundenmagnet Aldi

Seit 1998 gibt es das Reisebüro an der Ecke Durchstich/untere Eich. Damit zählt Gatzschke schon zu den wenigen alteingesessenen Geschäftsleuten in diesem Teil der Innenstadt. Länger da ist nur die Metzgerei Daum&Eickhorn (früher Gottschalk). Verkäuferin Martina Einig macht sich vor allem Sorgen darum, dass sich die Situation durch einen eventuellen Weggang des Discounters Aldi weiter verschlechtern könnte. "Viele erledigen dort ihren Einkauf und machen anschließend noch einen Schlenker zu uns", erklärt sie. Das alles wäre vorbei, wenn Aldi seine Filiale an der Eich aufgibt.

Auch Reinhild vom Stein vom gleichnamigen Elektrohandel befürchtet, dass mit Aldi ein Kundenmagnet verloren geht. Gerade erst im März ist das Geschäft von der oberen an die untere Eich umgezogen. "Uns beeinflusst die Lage zum Glück nicht so stark, da wir unsere Stammkundschaft haben", sagt sie. Das ist auch ein Grund für Monika Heldt, die mit ihrem Mann ein Küchenstudio führt, warum sie noch am alten Standort geblieben sind. "Doch die Laufkundschaft wird weniger", klagt sie. "Schließlich sind nicht mehr viele Geschäfte da."

Die vielen Leerstände seien das größte Problem der unteren Eich ist sich Apotheker Eberhard Linden sicher. Und diese gingen auf die Kappe der "Entlastungsstraße": "Denn wir wollten ja nie, dass dieser Teil der Stadt umgangen wird", so Linden. Doch genau dies sei seit dem Durchstich der Fall. Die Stadt habe keinen Plan, Herr über dieses Problem zu werden.

Aldi ändere da nicht viel an der Situation. "Wir befassen uns mit dem Gedanken, neue Räume zu suchen", sagt Gatzsche. Ein Gedanke, den viele Geschäftsleute unterschreiben.

(RP)
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