Wermelskirchen Viel Verantwortung für Waldbesitzer

Wermelskirchen · Volles Haus bei der Mitgliederversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Wermelskirchen. "Es ist wohl die größte Jahreshauptversammlung aller Vereine in Wermelskirchen", sagte Mitglied und Besucher Dankmar Stolz. Etwa 80 Besucher waren dabei, um Jahresbericht und Kassenbericht zu hören sowie weitere Informationen zu erhalten.

Ein breites Feld nahm die Verkehrssicherungspflicht ein. Andreas Wiese, Vorsitzender im Forstbereich der Versicherungsstelle Deutscher Wald, gab einen Überblick über dieses höchst komplizierte Thema. "Man unterscheidet zwischen typischen und atypischen Waldgefahren", erklärte er. Wenn sich ein Waldbesucher an einem Ast verletzt oder auf einer Wiese stürzt, ist dies ein typisches oder normales Risiko in der Natur. Atypische Risiken hingegen seien nicht sachgemäße Baumfällungen oder fehlende Kontrollen von schadhaften Bäumen. Im Bereich von Spiel- oder Rastplätzen ist die Verantwortung der Waldbesitzer besonders hoch. Wiese empfahl, sich den Sammelverträgen anzuschließen, die die FBG für viele Haftungsarten abschließen kann, um sich entsprechend abzusichern.

Aktuell gehören 326 Mitglieder zur Betriebsgemeinschaft. In NRW gibt es 142.000 private Waldbesitzer. "Die Bedeutung von Wald, Holz und der angeschlossenen Verarbeitung wird oft unterschätzt", sagte der Vorsitzende Robert Schmitz. "1,1 Millionen Beschäftigte sind es in Deutschland - mehr als in den bekannten Bereichen wie Metallbau oder der Autoindustrie." Neuestes und auch größtes FBG-Mitglied ist die Stadt Wermelskirchen. "Der Wald ist wichtig als Erholungsfläche. Den Bereich sanft touristisch zu erschließen, geht nicht ohne Konflikte - aber es wird gehen", sagte Bürgermeister Rainer Bleek.

Der Vorsitzende gab eine Übersicht über die Arbeit im vergangenen Jahr. Es gab viele Treffen und Diskussionen mit dem Kreis- und Landesverband, dazu den Besuch von Tagungen und Fortbildungen. Die Einwände gegen die Schutzverordnung Sengbach und dem Landschaftsplan Wermelskirchen wurden laut Schmitz nicht ernst genommen. "Nach der vorliegenden Antwort hat sich weder der Landrat, noch der Regierungspräsident tatsächlich mit unseren Einwänden beschäftigt", bedauerte er und sagte: "Wir müssen wohl dran bleiben."

Nach Bericht des Vorstandes, dem Kassenbericht durch Geschäftsführer Jürgen Hemmerich und dem Bericht der Kassenprüfer wurde der Vorstand entlastet. Als neuer Kassenprüfer wurde Rolf Dannenberg gewählt.

Ein großes Dankeschön und viel Applaus gab es für die tolle Zusammenarbeit mit Revierförsterin Kristina Lingslebe. Ein fester Termin für dieses Jahr wurde bereits bekanntgegeben: Die Waldjugendspiele für die Schulen finden am 5. Oktober statt.

(wsb)
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