Wesel Abwasservermögen: Verkauf "wirtschaftlich nicht sinnvoll"

Wesel · Verwaltung lehnt Vorschlag der CDU ab. Bei der Privatisierung käme es nur zu einer "Umschuldung".

Das Fazit von Paul-Georg Fritz ist eindeutig: Ein Verkauf oder eine Übertragung des Abwasservermögens der Stadt Wesel, so wie es die CDU-Fraktion in ihrem Antrag Mitte November vorgeschlagen hatte, ergebe keinen Sinn. "Unsere Darlehens-Verpflichtungen werden hierdurch nicht geringer. Es findet lediglich eine Umschuldung statt", erklärte gestern der Weseler Kämmerer.

Um zu diesem Urteil zu kommen, habe die Verwaltung, so Fritz, auch den Rat von Finanzexperten eingeholt, die ebenfalls zu dem Ergebnis gekommen wären, dass aus einer Privatisierung keine Vorteile für die Stadt generiert werden könnten. Fritz spielte den Fall anhand des Beispiels des städtischen Eigenbetriebs ASG durch: "Das Abwasservermögen der Stadt beträgt 64 Millionen Euro. Der ASG müsste das finanzieren, was nur über ein Darlehen geht. Die Haftung läuft nur über die juristische Körperschaft und das wäre dann wieder die Stadt Wesel." Die Gründung eines weiteren Eigenbetriebs wäre ebenfalls problematisch, weil das Eigenkapital fehle.

Eine Umschuldung von hohen auf günstige Zinsen scheide wegen entsprechender Vorfälligkeitsentschädigungen, die bei einer sofortigen Tilgung von bestehenden Darlehensverpflichtungen zu leisten wären, sowie der anhaltenden Niedrigzinsphase aus. "Der Verkauf des Abwasservermögens macht wirtschaftlich keinen Sinn", so Fritz. Solange die Zinsen im Keller sind.

(me)
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