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Wesel Bislichbad: SPD steht zur Schließung, wenn kein Trägerverein einspringt

Wesel · Für Ludger Hovest ist das Thema Bislichbad längst geklärt. Der SPD-Fraktionsvorsitzende bezeichnete die aktuelle, im Wesentlichen von der CDU bestrittene Diskussion als "planlos, diffus und nicht zielführend". Sie bringe die Leute nur gegeneinander auf, sagte Hovest und untermauerte, dass Wesel die Verluste des Bades von rund 100.000 Euro nicht mehr ausgleichen könne. Bekanntlich ist die Schließung (wenn sich kein Trägerverein findet) ein Bestandteil des von SPD, CDU, Grünen und FDP im Mai geschnürten Pakets, mit dem 2,5 Millionen Euro eingespart werden. Unterdessen hat Kämmerer Paul-Georg Fritz eine weitere 7,9-Millionen-Lücke für den Etat 2016 prognostiziert. Tendenz steigend.

Vor diesem Hintergrund sei das Bislichbad Luxus, sagte Hovest und erinnerte an das Aus fürs Hallenbad Ost, Mitte der 90er Jahre und an die spätere Schließung auch des Lehrschwimmbeckens an der Martinischule. Dass jetzt im Nachklang von Gesprächen der Bäder GmbH mit dem Heimatverein Bislich und dem Weseler Schwimmverein, die sich zur Übernahme des Bades nicht im Stande sahen, im Zuge der öffentlichen CDU-Fraktionssitzung Fragen aufgetaucht sind, kann der SPD-Chef nicht nachvollziehen. In sämtlichen Gremien bis hin zur jüngsten Sitzung des Bäder-Aufsichtsrates seien allen Beteiligten alle nötigen Informationen gegeben worden. Gegenstimmen der CDU zum Beispiel habe es nicht gegeben. Eine Rücknahme des Ratsbeschlusses vom Mai komme nicht in Frage.

In besagter Aufsichtsratssitzung am 25. September, so Hovest, seien auch die Prioritäten dafür festgezurrt worden, was mit der Schließung zu regeln sei: Demnach wird für das Heubergbad ein neuer Belegungsplan erstellt, der dem Erlernen des Schwimmens absoluten Vorrang gibt. Volkshochschule, Schulsport, Aquafitness und öffentliche Schwimmzeiten folgen. So sollen die in Bislich ab Sommer 2016 entfallenden Angebote vom Heubergbad aufgefangen werden. Laut Hovest gebe es "Reserven", die beim Straffen abgebaut werden könnten. Gemeint sind gebuchte Badzeiten, in denen jedoch nur wenige oder gar keine Nutzer festzustellen seien.

Gleichwohl will Hovest eine Lösung dergestalt nicht ausschließen, dass sich nicht doch noch ein Trägervereins-Modell ergibt. Vereine mit Interesse - allein oder zusammen - sollten sich dazu mit Bäder-Geschäftsführer Franz Michelbrink zusammensetzen - und betriebswirtschaftlichen Sachverstand in Form von Beratern gleich mitbringen. Dann könne auch der bisherige Schulsport, bezahlt von der Stadt, in Bislich bleiben.

Unterdessen, so Ludger Hovest weiter, verfolge die Stadt mit Hochdruck den Plan, am Freibad mit Synergieeffekten ein neues Hallenbad (Stichwort Kombibad) zu bauen, um das sanierungsbedürftige Heubergbad schließen zu können. Wegen der Lage im Hochwassergebiet müsse das Okay der Bezirksregierung eingeholt werden. Infrastruktur-Fördergeld sei aktuell zu bekommen.

(RP)
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