Schermbeck Cäcilia-Chor singt "Messe Solennelle"

Schermbeck · Einen zweiten Weihnachtsfeiertag ohne einen Messgesang des Kirchenchores "Cäcilia" - das können sich viele Gottesdienstbesucher in Schermbeck gar nicht mehr vorstellen. Und so erwartet die Besucher am 26. Dezember ab 10.30 Uhr wieder ein musikalisches Weihnachtsgeschenk der allerfeinsten Art: die "Messe Solennelle" von Charles Gounod. Da es sich um eine Messe handelt, wird auch kein Eintritt erhoben.

 Auch in diesem Jahr singt der Kirchenchor "Cäcilia" am zweiten Weihnachtstag eine bedeutende Messe in der Ludgeruskirche.

Auch in diesem Jahr singt der Kirchenchor "Cäcilia" am zweiten Weihnachtstag eine bedeutende Messe in der Ludgeruskirche.

Foto: Scheffler

Kirchenmusiker Josef Breuer, der den etwa 40-köpfigen Kirchenchor seit 1985 leitet, hat in den vergangenen drei Jahrzehnten wiederholt Projekte verwirklicht, mit denen er im weiten Umfeld auf den hohen Leistungsstand der "Cäcilianer" aufmerksam machen konnte. Bei der 75-Jahr-Feier des Kirchweihjubiläums setzte Breuer im Jahre 1990 musikalische Akzente. Im Jubiläumsjahr des Kirchenchores stand 1995 Haydns Oratorium "Schöpfung" auf dem Programm. Im Juni 2005 stand anlässlich der 1200-Jahr-Feier des Bistums Münster die Aufführung von Mendelssohn-Bartholdys Oratorium "Paulus" an. Und im November 2015 bescherte der Chor anlässlich des 100-jährigen Kirchbau-Jubiläums von St. Ludgerus mit Luigi Gattis "Schöpfungsmesse" den etwa 400 Zuhörern in der Ludgeruskirche das letzte musikalische Highlight in der 171-jährigen Chorgeschichte.

Breuer hat den Chor vor weitere musikalische Herausforderungen gestellt. Menschicks "Missa Antiqua", Kempters Pastoralmesse, Eberlins "Messa di San Guiseppe", Diabellis "Pastoralmesse in F-Dur" und Mozarts "Missa brevis" waren eindrucksvolle musikalische Akzente unter seiner Leitung. Und nun erwartet die Liebhaber anspruchsvoller Chorwerke ein weiteres musikalisches Highlight.

Bereits nach den Sommerferien hat der Chor im Pfarrheim mit den Proben für die "Messe Solennelle" begonnen. Kirchenkompositionen machen im Werk von Charles Gounod (1818-1893) den größten Teil aus. Bereits nach den ersten Aufführungen in London wurde die Messe stark nachgefragt. "Sie begründete Gounods Ruhm als Kirchenkomponist und nimmt in seiner Messkomposition insofern eine Sonderstellung ein, als sie von dem nüchternen Stil der frühen, noch ganz unter dem Eindruck der Musik Palestrinas stehenden Messen durch ihre üppige Besetzung mit Chor, Solisten, großem Orchester und Orgel abrückt und eine Unmittelbarkeit des Ausdrucks besitzt, die Gounod auch in den nachfolgenden Messen nur noch selten erreicht." So kennzeichnet die Hochschullehrerin Christiane Thiel das Werk.

Um das anspruchsvolle Werk aufführen zu können, benötigt der Chor Unterstützung. Nach den guten Erfahrungen mit Gastsängern wurden auch diesmal 15 Sänger aus der Region angeworben. "Durch eine große Sängerschar", so Josef Breuer, "wird dieses Werk noch prächtiger für uns als Interpreten und natürlich auch für die Zuhörer."

(hes)
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