Wesel/Xanten CDU will Jugendgästehaus am Auesee

Wesel/Xanten · Idee von Nuyken und Hense wird zweifelsohne Kritiker auf den Plan rufen.

 Die Jugendherberge in Xanten könnte Vorbild für Wesel sein.

Die Jugendherberge in Xanten könnte Vorbild für Wesel sein.

Foto: Archiv

Wenn in Wesel über das Thema Tourismus diskutiert wird, beklagt die CDU schon seit Jahren, dass das Potenzial am Auesee zu wenig genutzt wird. Vor diesem Hintergrund muss es niemanden wundern, wenn die stellvertretende Bürgermeisterin Birgit Nuyken und Sebastian Hense, der stellvertretende CDU-Fraktionschef, nun in einem Brief an Verwaltungschefin Ulrike Westkamp darum bitten, die Ansiedlung eines Jugendgästehauses am Auesee zu überprüfen.

Der Antrag, der gestern im Rathaus eingegangen ist, wird zweifelsohne für Diskussionen sorgen. Beispielsweise dürfte sich die überaus rege Bürgerinitiative (BI) zur Erhaltung der Rheinaue zu Wort melden, die bekanntlich jegliche Veränderung kategorisch ablehnt ("Der See soll Oase der Erholung bleiben"). Außerdem ist zu erwarten, dass SPD-Fraktionschef Ludger Hovest das Ansinnen der CDU kritisieren wird - so wie er das schon mehrfach getan hat ("Es gab schon Leute, die dort eine Wasserski-Anlage oder eine Kartbahn geplant haben. Gott sei Dank ist das an uns vorbeigegangen"). SPD und BI befürchten Xantener Verhältnisse.

Doch das alles fichten Nuyken und Hense nicht an. Jedenfalls heißt es in ihrem Brief an die Bürgermeisterin: "Bei einer ausgiebigen und sehr interessanten Besichtigung der Xantener Jugendherberge erfuhren wir unter anderem, dass das Haus sehr stark besucht und sogar häufig überbucht ist. Uns scheint ein ähnliches Konzept auch in Wesel sinnvoll zu sein. Beispielsweise sprechen uns immer wieder Sportler an, die bei Großveranstaltungen gerne eine derartige Unterkunft buchen möchten." Auch für Rad-Touristen könnte ein Jugendgästehaus mit den Schwerpunkten Natur und Sport interessant sein.

Nuyken und Hense sind überzeugt, dass mit einer derartigen Ansiedlung die "positive touristische Entwicklung unserer Stadt weiter vorangetrieben werden kann". Im Gespräch mit der RP sagte Hense gestern: "So ein Jugendgästehaus schafft auch Arbeitsplätze. Außerdem lassen die Gäste Geld in der Stadt." Ausdrücklich verweist er darauf, dass es der CDU nicht um eine flächendeckende, touristische Erschließung des Auesees und seiner Umgebung gehe, sondern um einen "sanften Tourismus mit Fingerspitzengefühl".

Im nächsten Ausschuss für Stadtentwicklung soll das Thema diskutiert werden. Vorab bittet die CDU die Verwaltung um die Beantwortung folgender Fragen: "Welche Grundstücke können aus städtischer Sicht genutzt werden? Mit welchen Investoren können erfolgsversprechende Gespräche geführt werden? Mit welchen weiteren Partnern kann sich die Verwaltung eine Zusammenarbeit vorstellen und Gespräche diesbezüglich führen?" Übrigens: Sollte der Auesee als Standort nicht in Frage kommen, bittet die CDU die Stadt um Alternativvorschläge.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort