Fotos Das sagen Politiker im Kreis Wesel zu möglichen Koalitionen im Bund
Dr. Ulrich Krüger (SPD):
"Die nun anstehende Frage der Regierungsbildung muss Angela Merkel beantworten. Der Ball liegt eindeutig im Feld der amtierenden Bundeskanzlerin. Alles Weitere wird sich dann im Laufe der Gespräche ergeben. Mehr kann man zum jetzigen Zeitpunkt dazu nicht sagen. Heute Abend trifft sich der Parteikonvent, um über die Lage zu beraten und die Linie abzustimmen"
Sabine Weiss (CDU):
"Die Frage nach dem Wunsch-Koalitionspartner muss ich zum jetzigen Zeitpunkt in der Sprache des korrekten Politikers beantworten. Angesichts der vor uns liegenden großen Aufgaben liegt für die Regierungsbildung eigentlich eine Große Koalition auf der Hand. Der schwarz-grüne Entwurf wäre auf der anderen Seite allerdings ein sehr spannendes politisches Experiment."
Bärbel Höhn (Grüne):
"Das mit der SPD hat nicht geklappt, obwohl sie mein Wunschkandidat für eine Koalition gewesen wäre. Nun wird mit der CDU geredet. Ich glaube aber nicht, dass es zu einer schwarz-grünen Koalition kommen wird. Dafür liegen wir zu weit auseinander. Am Ende wird es doch wohl die Große Koalition werden, denn darauf läuft alles hinaus. Das will auch ein Großteil der Bevölkerung."
Dirk Vöpel (SPD):
"Frau Merkel ist jetzt am Zug. Sie muss zusehen, wie sie eine regierungsfähige Mehrheit zustande kriegt. Uns geht es um die Inhalte, die wir im Wahlkampf vertreten haben und die wir nun möglichst umgesetzt bekommen wollen. Wir sind nicht die stärkste Fraktion und nicht im Zugzwang, eine Regierung zu bilden. Deshalb können wir in Ruhe die notwendigen Gespräche führen."
Marie-Luise Dött (CDU):
"Wir haben die Wahl zwischen SPD und den Grünen. Die Sozialdemokraten gehen mehr in Richtung Industriepolitik. Und die Industrie ist wichtig für Nordrhein-Westfalen. Wir müssen die Energiepreise im Griff behalten, wie das mit den Grünen gehen soll, sehe ich nicht. Deshalb ist mir aus nordrhein-westfälischer Sicht die SPD als Koalitionspartner lieber."
Niema Movassat (Linke):
"Wahrscheinlich kommt es zu einer Großen Koalition. Die CDU öffnet bereits Türen für die SPD und ist zu Kompromissen bereit. Die Grünen stehen kopflos da. Wir werden natürlich auch Gespräche führen, ich glaube allerdings nicht, dass wir Teil einer Koalition sein werden. Es wird im neuen Bundestag wohl eine politisch starke Opposition geben, die zahlenmäßig klein ist."
Siggi Ehrmann (SPD):
"Ich stehe einer Großen Koalition reserviert gegenüber, aber die Lage ist vertrackt. Einerseits brauchen wir eine handlungsfähige Regierung, andererseits eine starke Opposition, ohne die die Kontrollmechanismen im Parlament gefährdet sind. Gesprächen dürfen wir uns nicht verweigern, aber wir sind auch schon einmal in einer Großen Koalition zerschreddert worden."
Kerstin Radomski (CDU):
"Meine Lieblingskoalition wäre natürlich die mit der FDP gewesen. Andere Präferenzen habe ich nicht. Man sollte jetzt nicht zu sehr darauf achten, was vor der Wahl alles gesagt worden ist. Da versucht jede Partei zu polarisieren. Entscheidend ist, wie der künftige Partner sich nun in den Gesprächen verhält. Und natürlich müssen die Positionen, für die die CDU steht, erhalten bleiben."