Wesel/Kalkar Ein Niederrhein-Comic auf Erfolgskurs

Wesel/Kalkar · In Kalkar präsentierte der gebürtige Tobias Dahmen am Wochenende seinen Comic "Fahrradmod". Die erste Auflage ist bereits ausverkauft.

Wesel/Kalkar: Ein Niederrhein-Comic auf Erfolgskurs
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"Fahrradmod" zieht große Kreise - der Comic von Tobias Dahmen über das Heranwachsen in einer Kleinstadt als Teil der Modszene ist heiß begehrt. Ende September vergangenen Jahres war der mehr als 400-seitige Band erschienen, in dem der Illustrator seine eigene Jugend am Niederrhein in den 1980er und 90er Jahren verewigte. Schon nach vier Wochen wurde die zweite Auflage gedruckt, die erste ist mittlerweile vollständig ausverkauft.

 "Fahrradmod" lautet der Titel von Dahmens Buch (oben). Am Wochenende in Kalkar bekam er Besuch von seinen Figuren (v.l.): Christoph Küster, alias Billy, Uli Tebbe und Claudia Busch mit Tobias Dahmen.

"Fahrradmod" lautet der Titel von Dahmens Buch (oben). Am Wochenende in Kalkar bekam er Besuch von seinen Figuren (v.l.): Christoph Küster, alias Billy, Uli Tebbe und Claudia Busch mit Tobias Dahmen.

Foto: Latzel/Dahmen

"Ich habe schon damit gerechnet, dass die Szeneleute das Buch kaufen, dass es aber auch außerhalb der Szene ankommt, hat mich überrascht - freut mich aber sehr", berichtet der geborene Weseler Dahmen, der mittlerweile gemeinsam mit seiner Familie in Utrecht lebt.

Das Buch ist bisher in gedruckter Form nur auf Deutsch erhältlich, im Internet gibt es aber auch schon eine englische Version. Diese soll es bald auch in Buchform geben. Dahmen befindet sich darüber mit mehreren englischen Verlagen im Gespräch.

In Deutschland kommt das Buch gut an: "Die Reaktionen waren durch die Bank positiv. Viele Kulturredaktionen haben es besprochen und es wurde von der Musikzeitschrift Intro in den Kreis der besten "Graphic Novel" des Jahres aufgenommen. Das hat mich besonders gefreut."

Da es sich bei dem Comic um eine Autobiografie des Illustrators handelt, finden sich auch Personen aus seinem direkten Umfeld darin wieder, die Namen wurden allerdings zum größten Teil verändert. "Es finden sich aber auch viele Menschen darin wieder, die nicht aus meinem direkten Umfeld kommen, die aber ähnlich aufgewachsen sind. Das Buch ist dadurch auch ein Stück Zeitdokument", erklärt der Comic-Autor.

Auch Michael Seifert aus Hamburg erkennt sich im Buch wieder. "Ich sammle Bücher über die Rollerszene und bin großer Comicfan. Da passt Fahrradmod perfekt in meine Sammlung", erzählt der Hamburger begeistert, der seit den 90er Jahren vor allem in der Scooterboy-Szene aktiv ist. "Der Zeichenstil ist ruhig und die Story glaubwürdig. Und den ein oder anderen Sticker, den eine der Personen auf der Jacke trägt, habe ich auch."

Am Samstag war Tobias Dahmen bei einem Rollertreffen in Kalkar dabei, wo er sein Buch verkaufte und auf Wunsch signierte. Letzteres natürlich, wie es sich für einen Illustrator gehört, mit einer persönlichen Zeichnung.

Bald wird der Illustrator auch wieder in der Heimat zu sehen sein: Ab dem 18. Juni ist im Zentrum von Wesel anlässlich des 775-jährigen Bestehens der Stadt für zwei Monate eine Ausstellung mit Auszügen aus dem Buch von Dahmen zu sehen. "Neben Drucken aus dem Buch sind dort auch Originale zu sehen, die noch detailreicher sind", verrät Dahmen. Zudem ist er mit seinem Buch auch für Lesungen unterwegs. Dabei sind parallel Projektionen der Bilder zu sehen.

(RP)
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