Wesel Gewittersturm sorgte für Einsatzrekord

Wesel · 580 Einsätze zählte die Weseler Feuerwehr 2013, die bei ihrer Hauptversammlung von einem "normalen Jahr" sprach.

 Das Feuer bei einem Gindericher Gemüsehändler bedeutete viel Arbeit.

Das Feuer bei einem Gindericher Gemüsehändler bedeutete viel Arbeit.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Für die Weseler Feuerwehr war 2013 "ein ganz normales Jahr". So jedenfalls drückte es Leiter Thomas Verbeet gestern Abend während der Jahreshauptversammlung im Saal der Gaststätte Schepers aus.

Doch einen Tag werden die Einsatzkräfte sicher noch lange in Erinnerung behalten: den 27. Juni. Damals fegte ein extrem heftiger Gewittersturm mit massiven Regenfällen über das Stadtgebiet hinweg. Blitze setzten Strohballen in Brand, Keller liefen voll Wasser, Bäume knickten um, der Steg am Diersfordter Waldsee wurde weggerissen. Kurzum: Am Ende des Tages flossen 21 Einsätze in die Statistik. Die weist jeweils 290 Brandeinsätze und technische Hilfestellungen auf.

Im Rahmen seiner Power-Point-Präsentation zeigte Verbeet Bilder von spektakulären Einsätzen, von neuen Fahrzeugen, Booten und Schutzkleidung, las Dankschreiben vor und ging auf Probleme mit Fehlarmen (136, davon sechs böswillig) und schwergewichtigen Patienten ein, die wegen ihrer Körperfülle mit Hilfe der Drehleiter aus der Wohnung geschafft werden müssen.

Für die Einsätze der Feuerwehr stehen 199 ehrenamtliche und 62 hauptamtliche Kräfte zur Verfügung. In der Ehrenabteilung pflegen 59 Kameraden das Brauchtum der Feuerwehr, die Jugendfeuerwehr hat aktuell 53 Mitglieder.

Einsätze Am 19. Januar rettete die Wehr über ihren Teleskopmast sechs Erwachsene und Kinder aus einem Mehrfamilienhaus an der Kreuzstraße, in dem eine Wohnung brannte. Wegen des dichten Rauchs im Treppenhaus war eine Flucht unmöglich.

In der Nacht des 19. April brannte vor einer Halle am Schepersweg eine Palette mit Sägemehl. Durch den beherzten Einsatz der Wehr konnte ein Übergreifen des Feuers auf das Gebäude verhindert werden.

Unter der Rubrik "Großeinsatz" verbucht ist das Feuer, das am 28. Mai im Lager eines Gindericher Obst- und Gemüse-Großhandels ausbrach. Damals hing eine mächtige schwarze Rauchwolke über dem Rheindorf. Mit Hilfe von Atemschutzgeräten gelang es den Einsatzkräften, das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

So mancher Feuerwehrmann bekam gestern Abend Gänsehaut, als Verbeet von einem Auffahrunfall am 11. September auf der Oberndorfstraße berichtete, bei der die Tochter eines Hamminkelner Feuerwehrmannes in ihrem Kleinwagen zwischen zwei Lkw geraten war. Verbeet las aus dem Dankschreiben des Vaters vor: "Vielen Dank für die schnelle und professionelle technische Rettung meiner Tochter. Wenn ich die Gegebenheiten des Unfalls betrachte, kann ich nur sagen, dass man im Leben Glück haben muss. Meine Tochter hat viel Glück gehabt."

50 Mal wurde die Wehr 2013 zum Öffnen von Türen gerufen, weil in den Wohnungen hilfsbedürftige Person vermutet wurden. 60 meist ältere Leute konnten gerettet werden. Neun Bürger waren beim Eintreffen der Wehr bereits verstorben.

(RP)
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