Schermbeck Hexen und Vampire kommen als Zeugen

Schermbeck · Am 31. Oktober startet die Gagu-Zwergenhilfe eine Wette mit Schermbecks Bürgermeister Mike Rexforth.

 Dieter Schmitt, Schermbecks Bürgermeister Mike Rexforth und Gudrun Gerwien (v.l.) ziehen an einem Strang.

Dieter Schmitt, Schermbecks Bürgermeister Mike Rexforth und Gudrun Gerwien (v.l.) ziehen an einem Strang.

Foto: Scheffler

Zu einem Zentrum von Gespenstern soll der Rathausvorplatz am 31. Oktober werden. Zwischen 15 und 21 Uhr wird man dort fast keinem Beamten und Angestellten der Gemeindeverwaltung begegnen, sondern einer Anhäufung von Hexen, Vampiren, Zauberern und mancherlei bösen Geistern.

Das Kostüm von Bürgermeister Mike Rexforth bleibt bis zum 31. Oktober geheim. Fest steht aber: Er wird im Mittelpunkt des geheimnisvollen Gespenstertreffens stehen, zu dem ihn die Gagu-Zwergenhilfe eingeladen hat. Die Gruppe fordert den Bürgermeister zu einer Wette heraus, deren Erlös zur Finanzierung eines neuen Projektes in Sierra Leone beitragen soll.

Im westafrikanischen Staat Sierra Leone ist die Gagu-Zwergenhilfe seit 2006 engagiert, um hilfsbedürftigen Kindern eine bessere Zukunft zu bieten. Als erstes Projekt wurde das Kinderheim "Home of hope" errichtet. Ein Großteil des benötigten Geldes kam im Jahre 2008 zusammen, als die Gagus eine Wette gegen den damaligen Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter gerne verlor, weil dadurch mehr als 30.000 Euro fürs Kinderheim zusammenkamen.

Ebenfalls mit Schermbecker Spendengeldern wird das gegenwärtige Projekt eines Ausbildungszentrums finanziert. Bis spätestens Mitte 2016 soll in Sierra Leone ein Ausbildungszentrum mit einer Bäckerei und Näherei entstehen. Hilfe zur Selbsthilfe ist auch die Antriebsfeder für das nun anstehende dritte Projekt. Durch die verheerende Ebola-Seuche wurden mehr als 20.000 Kinder zu Waisen.

Ein paar Dutzend von ihnen wollen die Gagus eine neue Heimat geben. Die soll sich aber nicht in Europa befinden, sondern im Umfeld der bisherigen Heimat. Es soll eine Siedlung mit zehn kleinen Drei- bis Vier-Zimmer-Häusern errichtet werden. Diese Häuser sollen Familien aus Slums auf Lebenszeit ohne ein Erbrecht zur Verfügung gestellt werden, wenn diese Familien bereit sind, zwei bis drei Waisenkinder in ihren Haushalt aufzunehmen. Die Kosten für ein solches Haus betragen etwa 15.000 Euro.

Bei der Wette, deren genauer Inhalt erst am 31. Oktober gegen 16.30 Uhr bekannt gegeben werden soll, wird es um einen Betrag in Höhe von 50.000 Euro gehen, womit also eigentlich drei Häuser finanziert werden könnten. Angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation in Deutschland haben die Gagus jedoch beschlossen, ein Drittel des Geldes für die Schermbecker Flüchtlingshilfe zur Verfügung zu stellen.

Die Wette wird ein Jahr lang laufen. Das Ende fällt auf die Zehn-Jahresfeier des Vereins Gagu-Zwergenhilfe im Oktober 2016. Bis dahin wird es eine ganze Reihe von Aktivitäten geben, mit deren Hilfe Geld erwirtschaftet werden soll. Ein paar Ideen gibt es schon.

Die erste Möglichkeit, Schermbecker Bürger zu beteiligen, besteht im Rahmen der Halloweenfeier am 31. Oktober. Was beim Verkauf von Getränken und Kuchen im Gespenster-Café erwirtschaftet wird, fließt ebenso in den Sammelbehälter des Gagu-Zwerges wie Spenden als Dankeschön für die Aufführungen an diesem Tag. Die Besucher erwartet ein Gruselkabinett, eine Gruselhöhle für kleine Gespenster, einen Tanz von Claudia Schriefers Zumbahexen und die zweimalige Vorstellung von Ausschnitten aus dem Grusel-Musical "Tanz der Vampire".

Bürgermeister Rexforth steuert eine nicht alltägliche Einnahmequelle bei. Als Sammler von Gitarren hat er sich während eines Konzertes in Dortmund Autogramme von den Musiker Herbert Grönemeier und Joobs Holland auf einer Gitarre geben lassen. Diese auf dem Foto zu sehende Gitarre wird der Bürgermeister versteigern.

Wer nicht zur Wette-Eröffnung kommen kann oder nicht erst auf weitere Aktionen warten möchte, kann auch so zum Wettziel 50.000 Euro beitragen. Wer das Projekt der Gagu-Zwergenhilfe unterstützen möchte, ist auch schon vorher herzlich dazu eingeladen.

Informationen zu den Projekten : www.gagu-zwergenhilfe.com.

(RP)
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