Wesel In die Remise zieht Kultur ein

Wesel · Seit Jahren arbeiten die Diersfordter Schlossbesitzer an der Sanierung des alten Porthauses von 1432. Freitag und Samstag wird der historische Raum in der Remise erstmals für Kulturveranstaltungen genutzt. Weitere sind geplant.

 Mit dem Bühnenstück "Alice im Wunderland" wollen die 28 Oberstufenschüler des AVG-Literaturkurses das Premierenpublikum am Freitag in der alten Remise erfreuen. Einige waren schon bei der Großveranstaltung "Sinnfonie am Schloss Diersfordt" dabei. Samstag rocken hier Klaus Zimmermanns Mannen.

Mit dem Bühnenstück "Alice im Wunderland" wollen die 28 Oberstufenschüler des AVG-Literaturkurses das Premierenpublikum am Freitag in der alten Remise erfreuen. Einige waren schon bei der Großveranstaltung "Sinnfonie am Schloss Diersfordt" dabei. Samstag rocken hier Klaus Zimmermanns Mannen.

Foto: Malz

Die Renovierungsarbeiten auf der Dauer-(Roh-)baustelle der Diersfordter Schloss-Remise ("Porthaus") sind zwar noch nicht ganz abgeschlossen, doch wird im kreisweit ältesten Profanbau (anno 1432) an diesem Wochenende eine Premiere gefeiert — genauer gesagt zwei. Für Samstag, 9. Juli, 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr), lädt das Kulturnetzwerk Diersfordt zum Konzert des schottischen Saxofonisten Malcom Molly Duncan ein, der schon mit Weltstars wie Ray Charles, Mavin Gaye, den Eurythmics und Chris Rea auf der Bühne stand (siehe Info).

Heizlüfter gegen die Kälte im Bau

Bereits einen Tag zuvor feiert der Literaturkurs 12 des Andreas-Vesalius-Gymnasiums von Lehrer Wolfgang Staege auf der Bühne im Erdgeschoss der Remise um 20.30 Uhr Premiere der Bühnenfassung von "Alice im Wunderland". Für Unterhaltung im Vorfeld des Abends sorgt die Big Band des AVG. Karten für die Premiere (acht Euro/ermäßigt sechs Euro) und die weitere Aufführung am Mittwoch, 20. Juli, 19 Uhr, in der Aula der Musik- und Kunstschule, gibt's im AVG-Sekretariat (Telefon 0281 16499180).

Gestern bei der Theaterprobe war's im Porthaus-Rohbau, in den seit Jahren auch EU-Fördermittel fließen, arg kühl und zugig. Es gibt halt noch viel zu tun. "Am Wochenende haben wir hier natürlich Heizlüfter und auch die Beleuchtung sorgt für Wärme. Und die Besucher sitzen auf gepolsterten Stühlen", erklärt Kulturnetzwerk-Vorsitzender Volker Pypetz. Er ist vom Ambiente des jahrhunderte alten Backsteinbaus mit den bis zu 90 Zentimeter dicken Mauern, der einst als Kornspeicher, Saat- und Lagerhaus diente, begeistert. Und er ist dankbar, dass die Schlosseigentümer Petra und Axel Beichert dem Kulturnetzwerk den Großraum kostenlos zur Verfügung stellen. Der soll in Zukunft immer wieder als Kulisse interessanter Kulturveranstaltungen und Märkte dienen.

Kommt Weihnachtsmarkt zurück?

Für Sonntag, 17. Juli, hat sich beispielsweise die Musikschule Hamminkeln mit einem Gastchor aus Moskau angesagt. Außerdem haben sich die Beichert und das Kulturnetzwerk bereits Gedanken gemacht, 2012 die Tradition des Weihnachtsmarktes in der Remise wieder aufleben zu lassen. Ob in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein oder ohne, ist noch völlig offen. Aber: "Wir vom Kulturnetzwerk werden diesbezüglich Gespräche mit dem Vorstand des Heimatvereins geführt", kündigt Pypetz an.

Einen Zeitpunkt, wann die Sanitäranlagen im Kellergeschoss fertig sein werden, der Blick hoch bis ins mächtige Dachgebälk möglich ist, möchte Petra Beichert nicht nennen. "Das ist von so vielen Faktoren abhängig und wäre wirklich reine Kaffeesatz-Leserei", sagt sie.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort