Wesel Marien-Hospital schließt Schlaflabor

Wesel · Patienten mit Schlafstörungen, Schnarchproblemen oder ähnlichen Symptomen müssen sich auf weite Wege einstellen. Denn das Marien-Hospital Wesel wird ab dem 15. Juni die vier stationären Plätze seines Schlaflabors schließen. Dies bestätigte die Klinik gestern auf Anfrage der Rheinischen Post.

Mit dieser Restrukturierung, so das Hospital, reagiere man auf "Veränderungen in den Vergütungs- und Angebotsstrukturen, die von den Kostenträgern auf den Weg gebracht wurden". In der Region Wesel vergüteten die Krankenkassen laut Hospital die im Schlaflabor erbrachten Leistungen vornehmlich ambulant und wünschten in der Regel aus Kostengründen keine stationären Untersuchungen mehr; "es sei denn, es geht um die Behandlung von Patienten mit schweren Begleiterkrankungen".

Der Wegfall der stationären Plätze bedeutet zum Beispiel für Patienten, deren Therapie angefangen hat, aber noch nicht beendet ist, dass sie sich eine neue Klinik suchen müssen. Innerhalb der Holding pro homine wäre das Willibrord-Spital in Emmerich eine Alternative, das über ein Schlaflabor mit sechs Plätzen verfügt. Wegen der dortigen regionalen Besonderheiten werde dieses Angebot weiterhin stationär angeboten (Kontakt: 02822 73-1735 oder -1736). Zur Frage nach dem Weseler Schlaflabor-Personal erklärte das Hospital, dass niemand entlassen werde. Noch unklar sei zudem, wie die freiwerden Räume künftig genutzt werden sollen.

Zertifizierte Schlaflabore in der näheren Umgebung gibt es außer Emmerich noch in Dinslaken, Moers, Goch und Velen. Das Evangelische Krankenhaus Wesel sieht nach Auskunft des Chef-Neurologen Dr. Winfried Neukäter im Moment keine Möglichkeit, ein eigenes Angebot räumlich umzusetzen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort