Fußball "Nicht um jeden Preis"

Interview PSV bleibt seiner Linie treu

Der PSV Wesel trennt sich nach nur zwei Jahren von Trainer Franz Raschid. RP-Sportredakteur Joachim Schwenk sprach mit Fußball-Abteilungsleiter Holger Spychalski über die Gründe dafür und die Perspektiven der ersten Mannschaft.

Gab's überhaupt keine Chance mehr, die Zusammenarbeit mit Franz Raschid fortzusetzen?

Spychalski Nein. Dafür lagen unsere Ansichten zu weit auseinander. Wir sind bei den Vorstellungen, wie die Mannschaft für die kommende Saison aussehen soll, nicht annähernd auf einen gemeinsamen Nenner gekommen. So kann man kein weiteres Jahr mit einem Trainer bestreiten.

Weil Franz Raschid gestandene Spieler als Ersatz forderte, der Verein aber auf den eigenen Nachwuchs setzen will?

Spychalski Genau das ist der Punkt. Franz Raschid war immer der Meinung, dass die Mannschaft mit Spielern von außerhalb verstärkt werden muss. Die wollte er auch jetzt, weil Kadir Güzel und Eray Tuncel nach dieser Saison zum VfL Rhede gehen. Wir sind dazu nicht bereit und wollen die Lücken mit Akteuren aus den eigenen Reihen schließen. Das ist die Linie des Vereins. Der bleiben wir treu.

Auch wenn das den Abstieg aus der Landesliga bedeuten könnte?

Spychalski Auch dann. Das soll aber nicht heißen, dass wir nicht weiter in der Landesliga spielen wollen. Wir wollen in dieser Klasse erfolgreich sein. Aber nicht um jeden Preis. Wenn wir es nicht schaffen sollten, die Landesliga zu halten, dann wird die Welt für den PSV Wesel auch nicht untergehen. Wir wollen ein Amateurverein bleiben, der in erster Linie auf den eigenen Nachwuchs setzt. Dafür würden wir auch den Abstieg in die Bezirksliga in Kauf nehmen.

Befürchten sie nach dem Wechsel von Güzel und Tuncel den Verlust weiterer Leistungsträger?

Spychalski Die Gefahr besteht immer. Doch ich habe nicht die Sorge, dass es beim PSV Wesel jetzt zum großen Ausverkauf kommen wird.

(RP)
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