Wesel WfW macht Gesprächsangebote - auch der CDU

Wesel · Neue Fraktion will sich bei Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung stark aufstellen. Für die JU ist der Konflikt nicht ausgestanden.

Die Junge Union (JU) fordert die Rückgabe des Ratsmandats von ihrem langjährigen Mitglied Patrick Tenhaeff, die neue Fraktion WfW will ab sofort die aufgeregte Lage durch politische Arbeit beruhigen. Das sind die Pole, zwischen denen sich der Konflikt um den Bruch der CDU-Fraktion und der Bildung einer siebten Fraktion im Rat gestern bewegte.

"Nach Umsetzung aller organisatorischen Maßnahmen, die mit der Gründung der Fraktion zusammenhängen, werden ab sofort die inhaltlichen Themen in den Vordergrund treten", hieß es gestern in einer Erklärung. Sie ist unterschrieben vom frisch gewählten Fraktionsvorsitzenden Thomas Moll und seinem Vize Jürgen Lantermann. Die Fraktion namens "Wir für Wesel" machte offiziell "Gesprächsangebote an alle Fraktionen im Rat" - also auch an die CDU. Bekannt ist aber, dass die WfW im Vorfeld und aktuell mit der SPD als nunmehr größten Fraktion gemeinsame politische Interessen sucht.

Doch die WfW-Tür bleibt offen für andere. "Zunächst werden wir uns mit allen Fraktionen zusammensetzen, um Schwerpunkte für die künftige Zusammenarbeit auszuloten", so Moll. Er sowie Jürgen Lantermann sehen sich in ihrem Schritt bestätigt, eine neue Fraktion gegründet zu haben. Dies habe erfreuliche positive Resonanz hervorgerufen. Die ersten Sitzungen der WfW hätten deutlich gemacht, dass "wir in den Bereichen Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung erste gute Ansätze sehen, neue Initiativen anzugehen". In den nächsten Wochen wird sich die WfW zudem mit dem Haushalt beschäftigen.

Die CDU demonstriert derweil Geschlossenheit. Nach Kritik der Ortsverbände Büderich und Wesel, die unter anderem die Rückgabe der Ratsmandate von Thomas Moll, Franz Bothen, Jürgen Lantermann und Patrick Tenhaeff forderten, setzt nun die JU Wesel die bemerkenswert einhellige Reaktion nach dem politischen Desaster fort. In einem offenen Brief schreibt sie an den "Lieben Patrick" Tenhaeff: "Um dir persönlich nicht weiter zu schaden und deine Glaubwürdigkeit zu behalten gibt es in unseren Augen nur einen Schritt: Verlasse das unsinnige Bündnis und lege deine Mandate nieder. So könntest du den Bürgerinnen und Bürgern in Wesel beweisen, das du die Größe hast, von der wir überzeugt waren." Die JU erinnerte sich auch an die erfolgreiche Arbeit von Tenhaeff.

(thh)
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