Tönisvorst Bürgermeister an der Kasse

Tönisvorst · In der dm-Filiale in Höhenhöfe kassierte Bürgermeister Thomas Goßen eine Stunde lang. Der Umsatz geht an die Vorster "action medeor". Landtagsabgeordneter Uwe Leuchtenberg tütete die Einkäufe der Kunden ein.

Es gab erstaunte Gesichter und einige nette Kommentare an der Kasse des St. Töniser Drogerie-Marktes "dm": "Es ist schön, Sie einmal bei der Arbeit zu sehen" oder "Es kommt ja nicht so oft vor, dass der Bürgermeister einem Geld gibt." Eine Stunde war Bürgermeister Thomas Goßen mit dem Kassieren der Hygieneartikel beschäftigt, die dann sein Stellvertreter und Landtagsabgeordneter Uwe Leuchtenberg für die Kunden eintütete.

Absage von Anke Engelke

"Die beiden haben sehr zügig gearbeitet und können jederzeit wiederkommen", war Filialleiterin Kristina Holz mit dem "neuen" Personal sehr zufrieden. Sie hatte die Idee, für einen wohltätigen Zweck — diesmal für das Vorster Medikamentenhilfswerk "action medeor" — etwas Besonderes anzubieten.

"Ich hatte zunächst an die Patin des Hilfswerkes, Anke Engelke, gedacht, aber ihr voller Terminkalender ließ dies nicht zu", erzählt sie. Auf Initiative des Hilfswerkes und seines PR-Mitarbeiters Norbert Vloet lud sie schließlich die lokale Polit-Prominenz ein.

"Was? Das war der Bürgermeister, eigentlich ganz sympathisch", stutzte nach ihrem Einkauf eine St. Töniserin, die gerade einige Pflegemittel gekauft hatte. Der Bürgermeister ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, zog die Artikel über den Scanner, kassierte und gab das Rückgeld aus. Über die Schulter schauten ihm die "echten" dm-Kassierer Melanie Gräfe und Daniel Tümmers, die die beiden Politiker kurz zuvor angeleitet hatten.

"In der Tüte ist mehr drin, als sie bezahlt haben", wies "Einpacker" Uwe Leuchtenberg die Kunden darauf hin, dass "dm" kleine Präsente, wie Bonbons, Kekse oder Duschgels beigelegt hatte. "Man lernt die Menschen besser kennen", war Leuchtenberg von den Einkäufen einiger überrascht: "Hätte ich nicht gedacht, dass der nur Öko-Produkte einkauft." Oder ein anderer eine Großpackung Kondome.

Jedenfalls lohnte die einstündige Sonderschicht. "Jeden Umsatz, der in dieser Stunde über den Scanner geht, erhält das Medikamenten-Hilfswerk", trieb die Filialleiterin die beiden noch besonders an. Anfang Januar wird der Erlös von 1565,40 Euro der Vorster "action medeor" übergeben. Gemeinsam mit dem Erlös einer kleinen Tombola, die noch einmal am vierten Adventssonntag, 20. Dezember, von 8 bis 20 Uhr wiederholt wird.

"Ja, ja die gute alte Zeit", musste auch Uwe Leuchtenberg nach dem früheren Ladenschluss um 18.30 Uhr noch einige Zeit weiter arbeiten. Die beiden machten ihre Sache gut. Erst gegen 19 Uhr wurden sie wieder von Melanie Gräfe und Daniel Tümmers abgelöst. "Es hat Spaß gemacht, zumal es für einen guten Zweck war", meinte nach "Schichtende" der Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen.

(RP)
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