Willich Eine königliche Familie

Willich · Es ist das erste Mal in der 123-jährigen Geschichte des ASV Willich, dass ein Vater König und der Sohn Minister ist – und das Team Paul II. und Bernt funktioniert: Denn auch die Frauen und der Rest des Königshauses sitzen mit im Boot.

Es ist das erste Mal in der 123-jährigen Geschichte des ASV Willich, dass ein Vater König und der Sohn Minister ist — und das Team Paul II. und Bernt funktioniert: Denn auch die Frauen und der Rest des Königshauses sitzen mit im Boot.

Die Vorfreude auf das 123. ASV-Schützenfest ist dem Königshaus anzumerken: Bei der traditionellen Vorstellung des Königshauses vor dem Fest gab es nur positive Berichte: "Wir werden überall sehr freundlich empfangen und lernen viele nette Leute kennen", berichteten ASV-König Paul II. Lücke mit Königin Anne III., die von den Ministerpaaren Bernt und Monika Lücke sowie Willi und Rosi Stennes begleitet werden. "Als ich das erste Mal allein die Front des Regiments abgeschritten habe, das war ein Moment, den man nicht vergisst", erzählte der 64-jährige König im Rückblick auf das vergangene Schützenfest, bei dem er mit dem 232. Schuss am Sonntagnachmittag den Vogel von der Stange holte.

Der König hat eine lange Verbindung zum Schützenwesen — wenn auch zuerst zu dem in seiner Heimat in Rothmar bei Warendorf: Mit 14 Jahren ging er in den Schützenverein, auf einem Schützenfest lernte er seine Frau Anne — "bei der Damenwahl kam sie auf mich zu" — kennen und kaum waren die beiden nach Willich gezogen, wurde Paul II. Mitglied im Schützenzug "die ewig Letzten" — die ihren Namen in diesem Jahr aber insofern verleugnen müssen, als der Königszug immer die Parade anführt.

Das Königspaar ist in vielen Bereichen aktiv: Der König spielt Tennis, Skat und kegelt, er fährt Motorrad und engagiert sich in der Krefelder Kolpingfamilie. Königin Anne war lange Zeit im Vorstand der CDU, sie fährt jetzt regelmäßig Bürgerbus und ist seit kurzem 2. stellvertretende Vorsitzende der Altenhilfe Stadt Willich 1979. Außerdem kümmert sie sich um Garten und Enkelkinder.

Neben der Tatsache, dass es mit Vater und Sohn Lücke, die im Stahlwerk Becker einen Elektrobetrieb führen, eine Familie an der Spitze des Regiments gibt, ist Ministerin Monika mit 31 Jahren auch die jüngste Ministerin in der bisherigen ASV-Geschichte. Sie ist genauso begeistert dabei wie der Rest der Familie, auch wenn sie das Willicher Schützenfest erst seit zehn Jahren kennt, während ihr Mann schon bei den Vogelträgern dabei war. "Unser Sohn Paul ist schon völlig fixiert auf das Vogelschießen, er ist immer begeistert, wenn der Vogel fällt", berichtet sie über den Zweieinhalbjährigen, der in diesem Jahr oft mit zu den Vogelschüssen in den Zügen geht.

Das Königshaus ist vor allem auf den Verlauf der Eröffnungsveranstaltung gespannt, die zum ersten Mal auf dem Kaiserplatz mitten in Willich stattfindet. Minister Willi Stennes — in Personalunion ASV-Präsident — ist aber optimistisch, auch was das Thema Alkohol betrifft: "Die Vorbildfunktion erfahrener Schützen kann sich nur positiv auf die Jugend auswirken."

(RP)
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