Stadt Willich Einsatz an den Heiligenhäuschen

Stadt Willich · Die 83-jährige Marianne Krell kümmert sich seit Jahren um zwei Heiligenhäuschen in Anrath. Sie hält die Kapellchen nicht nur in Schuss, sie hat auch Informationen über die Heiligen zusammen getragen und ausgestellt. Auf diese Weise informiert sie Besucher.

 Marianne Krell am Heiligenhäuschen am Anrather Friedhof.

Marianne Krell am Heiligenhäuschen am Anrather Friedhof.

Foto: Wolfgang Kaiser

Wenn Marianne Krell mit Handfeger, Wasserflasche und Staubtuch in ihrem Fahrradkorb unterwegs ist, befindet sich die 83-jährige Anratherin im ehrenamtlichen Einsatz. Der führt sie an die Heiligenhäuschen am Anrather Friedhof und an der Hausbroicher Straße. Krell kümmert sich seit Jahren ehrenamtlich um die Pflege der beiden Objekte. "An die Aufgabe bin ich eigentlich durch meine Leidenschaft fürs Töpfern gekommen", erinnert sie sich.

Vor 13 Jahren angefangen

Eine Vorsterin sprach sie an, ob sie nicht helfen könnte, Heiligenfiguren instand zu setzen. Vor 13 Jahren fand auf diesem Weg die Figur des Heiligen St. Sebastianus aus dem Heiligenhäuschen am Friedhof den Weg in ihre Hände. "Ich wollte mehr über diesen Menschen wissen und begann zu recherchieren", sagt Krell. Sie ist evangelisch. Und im Gegensatz zu den Katholiken kennen die evangelischen Christen keine Heiligen.

Als die Frage kam, ob sie Interesse daran hätte, das besagte Häuschen mitzupflegen, sagte sie spontan zu. Krell erhielt einen Schlüssel für das kleine Gebäude, dessen Inhalt durch ein Gitter gesichert ist. Die Seniorin konnte einmal die Anrather St. Sebastianus Schützen, deren Schutzpatron die Heiligenfigur ist, gewinnen, das Häuschen zu streichen. Später ließ sie es noch einmal auf eigene Kosten streichen sowie Glasscheiben an das Gitter setzen, damit die Figur dahinter nicht einstaubt. Was sie an Informationen über den Heiligen St. Sebastianus zusammengetragen hatte, setzte Krell ordentlich auf, rahmte es ein und stellte es für interessierte Bürger mit in das Heiligenhaus.

Im vergangenen Jahr kam durch Zufall das Heiligenhäuschen an der Hausbroicher Straße ebenfalls in ihre Pflege. "Zwei Tage lang habe ich es erst einmal komplett saubergemacht", erzählt Krell. Auch dort packte sie die Neugierde, mehr über das Gebäude und seinen Inhalt zu erfahren. "Ich habe mich gefragt, was ein Bild von Johannes dem Täufer im Heiligenhäuschen des Heiligen Hubertus macht", sagt sie. Mittlerweile weiß die 83-Jährige, dass es mit der St. Johannes Kirche zu tun hat und hat entsprechend ein gerahmtes Bild der Kirche ins Innere gestellt.

Ob die Bänke vor den Heiligenhäuschen, die sie regelmäßig abfegt und sauber hält, der Beutel im Mülleimer, die frischen Blumen, die elektrische Kerze im Inneren – Krell hegt und pflegt die beiden Heiligenhäuschen intensiv. "Mir macht es einfach Spaß. Ich erfreue mich daran, wenn es ordentlich und gepflegt aussieht. Ich stelle fest, was gepflegt ist, wird nicht mehr mit Müll oder Schmierereien verunstaltet", so die Seniorin.

Möglichst lange weitermachen

Außerdem freut es sie, wenn andere Menschen stehen bleiben und sich voller Interesse die Heiligenhäuschen ansehen oder dort einfach eine Pause machen, weil es ein angenehmer Ort ist. Für die engagierte 83-Jährige ist klar: So lange es die Gesundheit zulässt, ist sie weiter im Einsatz.

(tref)
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