TÖnisvorst Signal für eine Stärkung der Innenstadt

TÖnisvorst · Mit 19:18 Stimmen wurde das Einzelhandelskonzept für St. Tönis und Vorst ganz knapp angenommen. Der Werbering St. Tönis hatte zu einer Demonstration vor der Ratssitzung aufgerufen. Das Konzept erschwert eine Edeka-Ansiedlung.

 Nicht einmal ein Dutzend Mitglieder fanden sich am Donnerstagabend zur Demonstration des Werberings St. Tönis vor dem Rathaus ein. Rechts Werbering-Vorstandsmitglied Ulrich Peeren, der gleichzeitig CDU-Ratsherr ist.

Nicht einmal ein Dutzend Mitglieder fanden sich am Donnerstagabend zur Demonstration des Werberings St. Tönis vor dem Rathaus ein. Rechts Werbering-Vorstandsmitglied Ulrich Peeren, der gleichzeitig CDU-Ratsherr ist.

Foto: WOLFGANG KAISER

Christiane Tille-Gander, planungspolitische Sprecherin der CDU, erinnerte in der Ratssitzung daran, dass man 2014 einstimmig begonnen habe, ein Einzelhandelskonzept auf den Weg zu bringen. Im September 2014 stellte der Gutachter Dr. Rainer Kummer sein Zentrenkonzept erstmalig vor. Seitdem gehen die Meinungen auseinander. Streitpunkt ist vor allem die Planung für einen Edeka-Vollsortimenter am Maysweg (neben Lidl). Der Werbering St. Tönis, in seiner Spitze dominiert von Einzelhändlern der Hochstraße, befürchtet durch die Edeka-Ansiedlung außerhalb der direkten Innenstadt eine Schwächung der Innenstadt. Jetzt glauben die Einzelhändler und Gastronomen der Innenstadt, von den unmittelbar benachbarten Rewe- und dm-Märkten zu profitieren. Diese Märkte sorgten für Frequenz und führten Käufer unmittelbar in die Innenstadt.

Tille-Gander verdeutlichte die CDU-Linie: Eine Zustimmung zum Einzelhandelskonzept bedeute Erhalt der Innenstadt und nicht eine Verhinderung von Konkurrenz. Im Zentrenkonzept wird ein enger Innenstadtbereich festgelegt, in dem Einzelhandel angesiedelt werden darf. Hans Joachim Kremser (SPD) kritisierte den CDU-Ratskollegen Ulrich Peeren, der am Tage der Sitzung eine Mail verschickte, in der er Vertreter von SPD, Grünen und FDP namentlich für ihre Ablehnung des Einzelhandelskonzeptes kritisierte. Kremser warf Peeren vor, Ratsmandat und Ehrenamt unzulässig zu vermischen, und beantragte eine namentliche Abstimmung.

Marcus Thiemenkamp erklärte für die FDP, man werde das Konzept nicht mittragen. Die grundstücksscharfe Festlegung eines Status quo ist den Liberalen nicht offen genug für eine zukünftige Planung. Vielleicht ist die Freude über die knappe Entscheidung zu früh. Eine Entscheidung über eine Edeka-Ansiedlung ist jetzt schwerer geworden, aber vom Konzept durchaus getrennt. Merkwürdig ist, dass die Ablehnung der Bezirksregierung, in Vorst an der Anrather Straße einen Discounter-Markt anzusiedeln, nicht mehr thematisiert wurde. Eine Ausweisung müsste in Düsseldorf vorgelegt werden.

(RP)
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