Wülfrath Feuerwehr-Führung hofft auf Nachwuchs

Wülfrath · Beim Neujahrsempfang werden Zahlen genannt: Vergangenes Jahr gab es 3704 Einsätze, 61-mal waren es Brände.

 Bereichsleiter Sven Salomon, Leiter Guido Großmann und sein Stellvertreter Matthias Mausbach (v.l.) bilden das Führungstrio der Wülfrather Feuerwehr.

Bereichsleiter Sven Salomon, Leiter Guido Großmann und sein Stellvertreter Matthias Mausbach (v.l.) bilden das Führungstrio der Wülfrather Feuerwehr.

Foto: dj

Auf Großevents in Wülfrath sind sie immer vertreten. Doch wenn sie sich sonst im Dienst eher am Rand halten und einen ruhigen Ablauf gewährleisten, standen sie nun auf ihrer eigenen Veranstaltung im Mittelpunkt. In einem festlich geschmückten Paul-Ludowigs-Haus zog die Feuerwehr Wülfrath Bilanz aus dem letzten Jahr und feierte gemeinsam den Beginn des neuen Jahrs. Was die Wülfrather Feuerwehr alleine in einem Jahr leistet, zeigen die Zahlen: Zu 3704 Einsätzen wurden sie gerufen, 61 Mal handelte es sich um Brände. Am häufigsten leistete die Feuerwehr technische Hilfe. 243 Mal fuhren sie aus, um sich um Ölunfälle oder gefährlich wankende Bäume zu kümmern.

Zu der unverzichtbaren Arbeit der Wülfrather Feuerwehr gehört auch der Rettungsdienst. 2013 wurde der Krankentransportwagen bei 3292 Notfalleinsätzen oder Krankentransporten eingesetzt. Welche schreckliche Ereignisse hinter den Statistiken stecken können, offenbarte Matthias Mausbach: "Nie werde ich das tote Kind vergessen, dass Rettungstaucher aus einem See zogen und uns in die Arme legten", bekannte der stellvertretende Feuerwehrleiter in seiner Rede. "In solchen Momenten verwünscht man diese Arbeit", erklärte er gerade heraus.

"Aber jedes Mal, wenn man dann etwas Positives für seine Mitmenschen erwirken konnte und tatsächlich Hilfe geleistet hat, weiß man, dass man genau deshalb gerne Feuerwehrmann ist."

Neben der Chance tatsächlich Großartiges für das Allgemeinwohl leisten zu können, ist es die Loyalität im Team, die den besonderen Reiz der Arbeit ausmacht: "Denn jeder Einzelne ist nur so stark, wie die Truppe, die hinter ihm steht", bilanzierte Mausbach abschließend.

Wie wahr seine Worte sind, das wusste an diesem Abend keiner besser als Heinz Willi vom Bögel. Für ganze 70 Jahre Mitgliedschaft wurde der Wülfrather geehrt. "Ich erinnere mich an all die Einsätze noch sehr gut", verriet der Ehrengast. "Unzählige Male bin ich mit der Feuerwehr ausgerückt." Aber auch wenn er seinen letzten Einsatz mit 59 Jahren hatte, erfreut er sich immer noch ein Teil der Gemeinschaft zu sein: "Die Kameradschaft in der Feuerwehr ist einzigartig." So wunderbar solch eine lange Treue ist, so wertvoll ist es auch, wenn sich immer wieder junge Menschen für den ehrenamtlichen Dienst begeistern können.

35 Jungen und Mädchen engagierten sich 2013 in der Jugendfeuerwehr. "Das sind leider weniger als 2012", weiß Mausbach. Durch andere Hobbys und erhöhten Schulstress bliebe vielen Jugendlichen für die Feuerwehr keine Zeit. "Aber um diesen Trend entgegen zu wirken, haben wir zum Beispiel in der Parkschule eine Feuerwehr-AG eingerichtet", so Mausbach. Für dieses Jahr sei geplant, genau so eine auch in Real- und Sekundarschule einzurichten. "Vielleicht können wir so wieder mehr junge Menschen für unseren Dienst begeistern", hofft der Feuerwehrmann.

Wie viel Spaß eine Mitgliedschaft für die Jugendlichen bedeutet, zeigte der Jahresbericht der Jugendfeuerwehr. Denn neben Kreisalarmübungen und der Teilnahme am Martinszug standen im vergangenen Jahr auch ein Besuch im Phantasialand und ein Zeltlager auf dem Programm.

Den Neujahrsempfang genossen Jung und Alt gemeinsam. Matthias Mausbach freut sich: "Um sechs Uhr morgens gingen die letzten Gäste. Die Feier war ein voller Erfolg!"

(nibo)
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