Wülfrath Mit Yoga dem Rücken etwas Gutes tun

Wülfrath · Rückenschmerzen - ab ins Bett? Von wegen! Die Zeiten, in denen man vom Arzt erstmal von der aufrechten in die horizontale Lage gezwungen wurde, sind längst vorbei. Derweil hat sich das Ziehen und Stechen im Rücken längst zu einem Volksleiden entwickelt.

 Dehnungsübungen sollen verkürzten Muskeln und steifen Gelenken mehr Spielraum verschaffen.

Dehnungsübungen sollen verkürzten Muskeln und steifen Gelenken mehr Spielraum verschaffen.

Foto: Tina Steinauer, TRIAS Verlag

Nach unten gekehrter Hund geht, das Kamel aber eher nicht: Beim Rückenyoga geht längst nicht alles, was möglich wäre. "Man sollte achtsam seine Grenzen spüren", gibt Katarina Herold einen Einblick in die Grundlagen. Dazu gehört auch, dass es eher die sanften Übungen sind, mit denen sich ein verkrampfter Rücken wieder schmerzfrei aufrichten lässt. Das Stauchen des Rückens soll vermieden, die Bandscheiben sollen möglichst geschont werden. "Bei einem akuten Rückenleiden sollte man völlig auf Yoga verzichten", bremst die Yogalehrerin alle diejenigen, die auf möglichst schnelle Heilung durch den Sonnengruß hoffen.

Und überhaupt: Schnell geht beim Rückenyoga gar nichts. Wer überschüssige Kräfte loswerden will, ist beim Power-Yoga besser aufgehoben. "Heilyoga unterscheidet sich erheblich von den klassischen Yoga-Stilen", weiß Katarina Herold. Vor allem tiefere Muskeln sollen durch die ruhigen und fließenden Bewegungen angesprochen werden. Dehnungsübungen sollen verkürzten Muskeln und steifen Gelenken mehr Spielraum verschaffen.

Und wie so oft gilt auch hier: Eine der Ursachen für anhaltende Rückenschmerzen ist Stress. Rückgrat zeigen, Probleme schultern, den Hals über Wasser halten: Der Volksmund kennt genug Durchhalteparolen, unter deren Last der Körper irgendwann im wahrsten Sinne des Wortes in die Knie geht. Deshalb geht es auch beim Rückenyoga nicht nur um ein paar Körperübungen, sondern um die "Schulung des Geistes". Was sich nach einem langen und mühsamen Weg zur Erleuchtung anhört, gibt's auf der Yogamatte quasi nebenbei. Mit den körperlichen Verspannungen lässt sich offenbar auch die Psyche wieder ins Lot bringen. "Die seelischen Veränderungen ergeben sich von selbst, wenn man seine körperliche Haltung verändert", glaubt Herold.

Übrigens: Eine Yogamatte muss man für "Baum" oder "Hund" nicht unbedingt dabeihaben. Beim Rückenyoga gibt es genug Übungen, die sich mal eben so zwischendurch in der Mittagspause oder am Schreibtisch unterbringen lassen.

(magu)
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