Wülfrath Zeittunnel-Umbau geht in den Endspurt

Wülfrath · Das Unternehmen Lhoist fördert die Neugestaltung mit einem hohen fünfstelligen Betrag. Dies eröffnet Möglichkeiten.

 Der Zeittunnel erzählt steingewordene Geschichte: Andrea Gellert freut sich auf die neue Saison.

Der Zeittunnel erzählt steingewordene Geschichte: Andrea Gellert freut sich auf die neue Saison.

Foto: Dietrich Janicki

Mit großen, ziemlich großen entwicklungsgeschichtlichen Perioden befasst sich der Zeittunnel. Immerhin bietet das Museum im alten Zugangstunnel des Bochumer Bruchs eine Zeitreise durch 400 Millionen Jahre. Was sind da schon wenige Wochen?

Doch auf die kommt es jetzt an, um die angepeilte Wiedereröffnung des Musesums im April zu ermöglichen. Wie die Stadt auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, stehen dazu allerdings noch Gespräche an. "Die Ergebnisse müssten abgewartet werden", heißt es. Im Ausschuss für Kultur, Freizeit und Sport am morgigen Donnerstag (17 Uhr, Rathaus, großer Sitzungssaal) wird dies ebenfalls Thema.

Jedenfalls befindet sich die Neugestaltung des Museums im Endspurt. Das macht der jetzt vorgelegte Bericht von Zeittunnel-Chefin Andrea Gellert über die aktuellen Arbeiten deutlich. Bereits weitestgehend abgeschlossen sind die erdgeschichtlichen Ausstellungseinheiten. Lediglich einige Bilder fehlen noch. Derzeit werden die Rechte geklärt. Außerdem können noch kleine Änderungen an Textformulierungen beziehungsweise Darstellungen erfolgen.

Für die Gewerke Druck sowie Holz, Stahl beziehungsweise Glas (Einbau der Ausstellung) sind nach der Ausschreibung inzwischen Firmen beauftragt. Wie es heißt, gab es beim Gewerk Holz/Stahl/Glas jedoch eine vierwöchige Verspätung. Positiv: Beide Ausschreibungen sind zusammen circa 10.000 Euro unter der Schätzung geblieben, so dass nun noch mehr Elemente realisiert werden können.

Der Zeittunnel kommt mit der Neugestaltung im digitalen Zeitalter an. So sollen die bisherigen Leuchtkästen durch Kleinstrechner ersetzt werden, um Inhalte besser präsentieren zu können. Fördervereinsmitglieder kümmern sich in diesen Tagen im Tunnel und im Gebäude um die Digitalisierung. Außerdem bringen Mitarbeiter ausgebaute Vitrinen auf Vordermann. Dabei werden unter anderem kaputte Scheiben ersetzt. Zudem gilt es, einen umgestürzten Baum hinter dem Tunnel zu entsorgen.

Bei der Prüfung der Statik im Tunnelgewölbe muss auf die Fledermäuse Rücksicht genommen werden. Deshalb muss es dazu erst einmal frostfrei sein. Die Brandmeldeanlage bekommt ebenfalls einen Sicherheitscheck, und für das Tunnelende wird eine neue Überdachung eingebaut. Anfang März untersuchen Geologen die Steinbruchwand. Anschließend werden aufgrund eines Dolinenabgangs Zaun und Weg am Schrägaufzug versetzt beziehungsweise verlegt.

Ein Schwerpunkt des Zeittunnels wird der Kalkabbau in Wülfrath mit seinen gewachsenen Traditionen. Dabei ist das Unternehmen Lhoist eingebunden, das die Um- beziehungsweise Neugestaltung des Museums mit einem hohen fünfstelligen Betrag unterstützt. In Abstimmung mit der Geschäftsführung werden nun Abbildungen sowie Texte für den Kalkteil fertiggestellt. Dazu werden auch Filme produziert und Modelle gefertigt. Besucher sollen unter anderem den Steinbruch mit seinen Dimensionen bei einer virtuellen Fahrt erleben können.

Interessant dürfte aber beispielsweise ebenso das Dino-Quiz für das Jura-Zeitalter werden. Beim Karbon entsteht die Silhouette einer Riesenlibelle über dem Zeitfester, passend dazu die Hörstation mit dem Titel "Schwirren".

Rund acht Wochen dauert der Einbau der Ausstellung. Dies ist einer der nächsten Arbeitsschritte. Doch damit ist die Wiedereröffnung des neugestalteten Museums im April in jedem Fall ein sehr ehrgeiziges Ziel.

(RP)
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