Xanten Dreister Ladendieb bediente sich bei Lidl im großen Stil

Xanten · Ein dreister Dieb packte bei Lidl seinen Trolley randvoll mit Waren und ging wieder. Eine Nähmaschine, kiloweise Kaffee und ein Nagelset hatte er entwendet, insgesamt eine Beute von mehreren hundert Euro. Die Waren wollte er, wie schon einige Diebesladungen zuvor, zu Geld machen. Was er nicht wusste: Einem Polizisten in Zivil war das Auto mit den drei Insassen und dem auswärtigen Kennzeichen aufgefallen. Jetzt wurde er vor dem Moerser Amtsgericht zu einem halben Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.

Unauffällig hatte der Beamte an dem Tag im Januar die Verfolgung aufgenommen. Er wusste nämlich, dass in der Vergangenheit immer wieder Gutshäuser und Höfe am helllichten Tag in der Umgebung ausgeräumt worden waren. Weil der Wagen mal schneller und mal langsamer fuhr, als würde man etwas suchen, sei er aufmerksam geworden und habe seine Kollegen in Xanten verständigt. Dann folgte der Beamte dem Mann, auch als der aus dem Auto stieg und ins Geschäft ging.

Dort konnte er ganz genau beobachten, was der Angeklagte tat: "Er packte die Waren in den Trolley, dann bekam er einen Anruf auf seinem Handy und verließ das Geschäft." Der Beamte vermutete, dass inzwischen der Streifenwagen eintraf und seine Komplizen deshalb die Flucht ergriffen. Man habe aber nur den Angeklagten verfolgen müssen, um zu sehen, dass sich die drei an anderer Stelle wiedertrafen. Der Zugriff der Polizei förderte nicht nur die unbezahlte Ware, sondern auch noch weitere Gegenstände zutage, die offensichtlich andernorts gestohlen worden waren.

Der Angeklagte gab an, er sei aus Polen nach Deutschland gekommen, obwohl er dort eine feste Arbeit hatte. Allerdings sei ihm hier ein höherer Lohn versprochen worden. Daraus wurde allerdings nichts.

Durch den Verkauf von Diebesgut habe er sich dann seinen Lebensunterhalt finanziert. Schon zwei Mal war er dabei ertappt worden, als er bei unterschiedlichen Lidl-Filialen Waren im Wert von einigen hundert Euro in seinen Trolley packte. Beide Verurteilungen hielten ihn nicht von weiteren Taten ab. Sein Verteidiger hoffte allerdings, dass ihm die viermonatige Untersuchungshaft eine Lehre war. Sein Mandant werde umgehend nach Polen zurückkehren, versprach der Anwalt.

(bil)
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