Kreis Landwirte beginnen jetzt mit der Gerste-Ernte

Kreis · Wesel (RP)"In der nächsten Woche startet im Rheinland die Gerstenernte", teilt Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel, mit. Das aktuelle Anbaujahr habe einige Besonderheiten gebracht. "Der März war ungewöhnlich warm und führte gegenüber Normaljahren zu einem Wachstumsvorsprung von mehr als einer Woche. Mitte April versetzte der Frost die Gerste in Kältestress", bilanziert der Vorsitzende. Der Entwicklungsvorsprung sei allerdings wieder verlorengegangen. Aufgrund der sehr knappen Niederschläge sei der Krankheitsdruck gering und es seien Einsparungen im Bereich der Fungizide möglich gewesen.

Auf den leichten Böden im Rheinland sei jetzt seit einigen Wochen zu beobachten, dass die Gerste auf die Witterung reagiert. Trockenstress nennen das die Landwirte. "Auch auf den besseren Böden im südlichen Rheinland, in der Köln-Aachener Bucht, sei die Wasserversorgung der Bestände knapp gewesen. Im Mai und Juni hat es nur rund 70 Prozent des üblichen Niederschlages gegeben", sagt Wilhelm Neu. Die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen hätten zu einer Art Notreife geführt. Niederschläge in den nächsten Tagen könnten daran bei der Wintergerste nun auch nicht mehr viel retten. Die Bauern hofften für alle anderen Kulturen auf Sommerregen. "Ob die Regenmengen ausreichen, bleibt abzuwarten."

Durchschnittlich ernten Landwirte knapp sieben Tonnen Wintergerste pro Hektar. Im Rheinland wuchs im vergangenen Jahr 2016 auf rund 39.000 Hektar Gerste, davon wurden auf 35.000 Hektar Wintergerste und 4.000 Sommergerste angebaut.

(RP)
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