Xanten Messe im Stall rund ums Thema Familie

Xanten · Kaplan Dr. Oliver Rothe wanderte mit gut 30 Teilnehmern durch den kalten Wind zum Bauernhof der Familie Aymans.

Ein eisiger Wind wehte um den St.-Viktor-Dom, als Kaplan Dr. Oliver Rothe sich am Sonntag mit gut 30 Propsteiangehörigen auf den "Bethlehem-Gang" begab. Der spätnachmittägliche Marsch durch Straßen und Felder rund um Xanten führte die Fußgängergruppe zum Bauernhof der Familie Aymans auf dem "Schneppenkämp", wo sich bereits mehr als 50 Gläubige zur so genannten "Messe im Stall" versammelt hatten.

Schon vorweg hatte Kaplan Rothe wissen lassen: "Die ,Messe im Stall' hat eine lange Tradition. Wir feiern die Messe als Fest der Heiligen Familie und in Gedenken an die vielen Familien in unserer Pfarrei." In der Scheune waren viele Sitzbänke bereitgestellt worden und auch ein kleiner Tisch, der als Altar diente, stand inmitten von Strohballen und Landmaschinen.

Die vier Messdiener Lukas Bullmann (16), Markus Bullmann (15), Anne Schopmans (16) und Lea Fischer (15) erwiesen sich nicht nur während der Messe als gute Helfer, sie waren dem Kaplan auch schon bei der Vorbereitung bestens zur Hand gegangen.

Wer sich im Einzelnen um die Vorbereitung des Gottesdienstes gekümmert hatte, konnte Maria Aymans selbst nicht sagen. Margot van den Berg, Kaplan Rothe und sie selbst gehören auf jeden Fall schon seit einigen Jahren zum Vorbereitungsteam. "Es ist immer wieder erstaunlich, wie sorgenfrei die Vorbereitungen ablaufen. Jeder kann sich auf den Anderen verlassen", erzählte sie, während sie Glühwein für die erwachsenen Messbesucher in große Tassen füllte.

Margot van den Berg, die zehn Jahre Vorsitzende des Jugendausschusses gewesen war, erzählte weiter: "Die ,Messe im Stall' war als Angebot für die Jugendlichen, die der Kirche eher fernbleiben, angedacht gewesen. Seit einigen Jahren gilt sie jedoch als Familienmesse", erklärte sie noch, während sie Kakao für die kleinen Messbesucher einfüllte.

Zu den vielen Familien, die sich zu der Messe im Stall versammelt hatten, gehörten auch Iris und Ralf Kuntschke aus Lüttingen. Gemeinsam mit ihrem Sohn Benedikt, der sich spontan dazu bereiterklärte, eine Fürbitte vorzulesen, hatte das Ehepaar sich dem knapp einstündigen Gang angeschlossen. "Das Wetter spielt bei unserer Entscheidung, die Messe in der Scheune zu besuchen, keine Rolle", sagte Iris Kuntschke. "Wir haben den Weg auch schon bei Regen und sogar bei Schnee auf uns genommen. "

In den Mittelpunkt der Messe hatte Kaplan Rothe die Familie im Allgemeinen und die Heilige Familie im Besonderen gestellt. Die Lesung aus dem Paulus-Brief an die Kolosser gebot nicht nur den Familien, sondern allen christgläubigen Menschen einander zu lieben und Güte, Demut, Milde und Geduld walten zu lassen. Das Evangelium, das dem Matthäus-Text entstammte, erzählte die Geschichte von der Verfolgung der Heiligen Familie durch König Herodes.

In der Predigt setzte sich Rothe mit der Frage auseinander, unter welchen Voraussetzungen sich eine Familie als Heilige Familie bezeichnen könne. "Wenn eine Familie im Vertrauen auf Gott liebend für einander einsteht, darf sie sich als heilig verstehen", gab er den Messbesuchern zu verstehen. Dass einige Kleinkinder während der Messe munter hin- und herliefen, gehörte zum Rahmen, den eine gelungene Familienmesse ausmacht.

(hvh)
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