Sonsbeck Schüler meiden die Bushaltestelle Furth

Sonsbeck · Die Bürgerversammlung im Pfarrheim in Labbeck war sehr gut besucht. Mütter und Kinder machten Sorgen deutlich.

 Leonie Reiner (rechts) übergab dem Bürgermeister Heiko Schmidt eine Petition der Schüler über die Bushaltestelle Furth.

Leonie Reiner (rechts) übergab dem Bürgermeister Heiko Schmidt eine Petition der Schüler über die Bushaltestelle Furth.

Foto: Armin Fischer

Gerade im Winter, wenn die Tage zunehmend kürzer und kälter werden, meiden viele Schüler aus Labbeck die Bushaltestelle an der Furth auf ihrem täglichen Schulweg. Die Situation dort sei beängstigend. Ohne Licht und Dach über dem Kopf sei man Witterung wie Gefahren schutzlos ausgeliefert, hieß es am Mittwochabend bei der Einwohnerversammlung im Labbecker Pfarrheim. Die Forderung der Bürger: Eine befestigte Bushaltestelle mit ausreichend Licht.

Im Pfarrheim herrschte drangvolle Enge. Schließlich standen einige Themen auf der Tagesordnung, die den Menschen in Labbeck ganz offenbar sehr auf den Nägeln brennen (weiterer Bericht folgt).

 Die Einwohnerversammlung im Pfarrheim war voll besetzt, mehr Stühle gab es nicht. Um Platz zu schaffen, musste das Podium ein Stück zurückweichen.

Die Einwohnerversammlung im Pfarrheim war voll besetzt, mehr Stühle gab es nicht. Um Platz zu schaffen, musste das Podium ein Stück zurückweichen.

Foto: Armin Fischer (arfi)

In Sachen Bushaltestelle an der Furth verdeutlichte eine besorgte Mutter eindringlich, dass sie ihre Kinder morgens nicht mehr an dieser ländlichen Bushaltestelle ohne Wetterschutz und Licht warten lasse. "Es ist stockdunkel dort. Ich will meine Mädchen da nicht stehen sehen. Ich muss sie also mit dem Privatwagen bis zur nächsten sicheren Station bringen", führte sie in der Versammlung aus, die von Sonsbecks Bürgermeister Heiko Schmidt geleitet wurde.

Vor allem in Verbindung mit dem stark befahrenen Kreuzungsbereich sei das fehlende Licht ein großes Sicherheitsproblem vor allem für jünger Schüler. "Die Fahrräder lassen sich nur an der Haltestelle des Bürgerbusses abschließen. Dadurch müssen die Kinder im Dunkeln mehrfach die breite und stark frequentierte Marienbaumer Straße überqueren", hieß es in einem Brief an die Gemeinde, den Schüler gemeinsam verfasst hatten.

Bis vor wenigen Jahren gab es in dem Kreuzungsbereich zwischen Labbeck und Sonsbeck sogar noch zwei feste Wartehäuschen. Irgendwann, so berichtete Bürgermeister Heiko Schmidt, waren die jedoch so in die Jahre gekommen, dass sie eher eine Gefahr denn einen Schutz dargestellt hätten. Die Gemeinde ließ sie daher abreißen.

Neue Busstationen wurden allerdings nicht installiert. "Die Schülerzahlen waren damals nicht so groß, als dass die Bushaltestelle ein dringliches Anliegen gewesen ist", hieß es von offizieller Stelle. Stattdessen wollte die Gemeinde zunächst auf eine Förderung durch den Verkehrsverbund warten. Die Förderung belaufe sich auf 80 Prozent. "Das ist nicht unerheblich", sagte Bürgermeister Schmidt mit Blick auf die eigene Finanzlage.

Doch inzwischen würden deutlich mehr Schüler morgens Richtung Geldern fahren. Die Ausführungen der Schüler und Eltern hätten deutlich gemacht, dass die Situation dramatischer sei als gedacht. Daher müsse man sie neu bewerten und eventuell bald, auch ohne Förderung, einen neuen Unterstand bauen, so Schmidt. Kostenpunkt: zwischen 5000 und 10 000 Euro.

(rih)
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