Xanten Skalonaise für Haiti

Xanten · Das Benefizkonzert der Sonsbecker Alko-SBK übertraf alle Erwartungen. 450 Gäste strömten in den Saal Wienemann in Vynen, um vier Bands zu hören und zu feiern.

VYNEN "Unsere Erwartungen wurden übertroffen!", rief Falk van Lück und schob sich in freudiger Hektik durch die Massen um an anderer Stelle weiter zu helfen. Und geholfen haben alle! Nicht nur das ganze Sonsbecker Alko-SBK Team bei Organisation und Durchführung, sondern auch jeder Akteur und Besucher, denn der Erlös des Benefizrockkonzertes im Saal Wienemann ging zugunsten der Bevölkerung von Haiti.

Pinke und grüne Haare, mit Nieten besetzte schwarze Lederjacken, Dreadlocks, Piercings und Tätowierungen oder eben ganz normal. Die Resonanz war überwältigend. Rund 430 Besucher – rund 150 mehr als erwartet – ließen die strengen Ausweiskontrollen über sich ergehen und hielten sich an das Rauchverbot im Saal, wo einzig und allein die Verstärker rauchten. Angesichts des Andrangs gingen im Laufe des Abends sogar die Getränke aus!

Die vier angereisten Bands deckten von Punkrock über Metalcore zu Ska-punk alles ab. "Uns war es wichtig für jeden Musikgeschmack etwas zu bieten.", erklärte der Pressesprecher Falk van Lück.

Melodisch und kraftvoll

Die "Babes in Brazil" legten mit frischem Punkrock einen souveränen Kaltstart hin. Die Jungs aus Issum stemmten die Aufgabe des Openers für den Abend mit Leichtigkeit. Nicht nur harte Töne, sondern auch mit Akustikgitarre und Tamburin punkteten sie beim Publikum. "Vyron" zeigte mit ihrem düsteren Sound wie melodisch und kraftvoll Metalcore sein kann. Selbstironisch erklärten sie den headbangenden Massen "Wir sind hier für die Romantik zuständig!" Als Lokalmatadore der Stadt Xanten wollten "D.P.H." - Die Prophezeiten Hämorriden – ebenfalls ihren Beitrag zur Haiti-Hilfe leisten – mit wildem Punkrock und vereinzelten Hardcoreelementen.

"Die sind richtig gut!" – Aufregung bei den Soundtechnikern. Reges treiben auf der Bühne. Vom Deutschen Rock- und Popmusikerverband zur "besten Ska-Gruppe 08" gewählt, konnte das Publikum sich auf einen unverwechselbaren Sound aus Ska, Ska-Punk und einem Schuss portugiesischer Folklore freuen. "Esperanska" reiste extra aus Remscheid für dieses Benefitkonzert an. "Wir kennen einige Xantener Bands und deshalb war es für uns gar keine Diskussion, als sie uns gefragt haben, ob wir interesse an einem Benefizkonzert für Haiti haben" erklärte die Band. "Eskapanska" bestach durch gute Laune und überzeugenden Sound. Die Massen ließen sich sogar zu einer "Skalonaise" bewegen. Gute Laune für einen guten Zweck! "Für Haiti", schallte es durchs Mikrophon.

Selbst ist der Mann

Die Hallen Wienemanns wurden in die Zeiten zurück geschleudert, wo Musik noch laut und vibrierend gespielt wurde. Der brennende Sound entflammte die Tanzfläche. "Es gibt leider keine Angebote von der kommerziellen Seite für solche Veranstaltungen. Deshalb bleibt nur eines übrig: DIY - Do it yourself!" beurteilte Maximilian Pohl das Rockkonzert. "Diese Veranstaltung verdeutlicht, das eine Verbindung von Jugendkultur und Benefiz durchaus Großes bewirken kann."

(RP)
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