Xanten Stadt Xanten erteilt Waldkindergarten Absage

Xanten · Der erste Waldkindergarten im Kreis wird nicht in Birten eröffnen. Weil die Sicherheit nicht zu 100 Prozent gewährleistet werden kann, gibt es keine Baugenehmigung. Jetzt wird ein neuer Standort gesucht.

In Birten wird es vorerst keinen Waldkindergarten geben. Das gab der Verein um den Vorsitzenden Carlo Ridder jetzt bekannt. Ausschlaggebend dafür ist die Stadt Xanten. Sie hat dem Waldkindergarten keine Baugenehmigung erteilt. Damit steht die erste Einrichtung dieser Art im Kreis Wesel zwar nicht vor dem Aus, aber sie muss einen herben Rückschritt hinnehmen.

"Natürlich sind wir nach den vielen Gesprächen in den vergangenen zwei Jahren Vorbereitungszeit enttäuscht, aber wir können die Argumente der Stadt auch verstehen", sagt Carlo Ridder. Der Vorsitzende des Vereins Waldkindergarten gibt sich professionell. Und er ist zuversichtlich: "Unser Plan ist nun, im Frühjahr 2019 mit dem ersten Waldkindergarten am nördlichen Niederrhein zu starten." Wo genau dieser nun eröffnet wird, ist noch unklar. Fest steht aber: Das Kreisjugendamt hat dem Verein erlaubt, auch in den Gemeinden Sonsbeck und Alpen nach neuen Standorten zu suchen. "Erste Gespräche hat es auch schon gegeben, es ist aber noch nichts in trockenen Tüchern", sagt Ridder. Derzeit liegen dem Verein 13 Anmeldungen vor. "Weil wir keine verbindliche Zusage fürs neue Kindergartenjahr geben konnten, sind einige Eltern abgesprungen. Die verbliebenen aus Alpen, Sonsbeck, Xanten und Rheinberg sind aber vom Konzept überzeugt und auch bereit, zu fahren. Die Zeit bis zur Eröffnung wird durch Tagesmütter überbrückt", erklärt Ridder.

Zum Hintergrund: Der Verein Waldkindergarten hatte vor, zum Kindergartenjahr 2018/2019 den ersten Waldkindergarten im Kreis Wesel zu eröffnen. Das ist ein Kindergarten ohne Dach und Wände mit einem natur- und waldpädagogischen Schwerpunkt. Vorgabe des Kreisjugendamtes war es, diesen in Xanten zu errichten. "Einfach weil es dort einen erhöhten Bedarf an Kindergartenplätzen gibt", erklärt Ridder, von Beruf Steuerfachangestellter und Erzieher sowie Vater einer zweieinhalb Jahre alten Tochter. Doch die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltete sich schwierig. Letztendlich entschied man sich für ein Waldstück nahe der Römerstraße in Birten. Dort sollte auf einer Lichtung ein Bauwagen als Schutz- und Stauraum aufgestellt werden.

Doch genau dieser Bauwagen auf dieser Lichtung ist das Problem, wie Niklas Franke, Technischer Beigeordneter und allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, auf Nachfrage mitteilt. "Wir können für diesen Standort einfach keine 100-prozentige Sicherheit garantieren." Es hätte viele Bedenkenträger (Wald & Holz, DB Netze, etc.) gegeben, vor allem der Brandschutz mache aber einen Strich durch die Rechnung. "Um diesen zu gewährleisten, müssten wir den Fiegensteeg, der ein einfacher Waldweg ist, ausbauen und eine neue Leitung fürs Löschwasser legen", erklärt Franke, der den Waldkindergarten gerne auf Xantener Stadtgebiet gesehen hätte. "Wir sind von der Idee überzeugt und stünde der Bauwagen auf einem nahegelegenen Hof oder am Waldrand, wir hätten die Genehmigung erteilt. Doch leider sind die Nachbarn oder die Pächter diesen Weg nicht mitgegangen."

Mit der nicht erteilten Baugenehmigung erlischt im Übrigen auch der bereits zugesagte Investitionskostenzuschuss in Höhe von maximal 20.765 Euro. "Wenn der neue Standort feststeht, werden wir Gespräche mit der jeweiligen Kommune aufnehmen", sagt Ridder dazu.

(RP)
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