Wegberg Wegberg: Serien-Bankräuber gefasst

Wegberg · Ein seit Monaten gesuchter mutmaßlicher Serien-Bankräuber ist der Polizei in Wegberg im Kreis Heinsberg ins Netz gegangen. Der 39-Jährige, wegen seiner Maskierung bekannt als Brillen-Bankräuber, soll seit Oktober bundesweit mindestens 18 Banken überfallen und mehrere Zehntausend Euro erbeutet haben. Das teilte die Polizei gestern mit.

Der mutmaßliche Bankräuber sei am Mittag zusammen mit drei Begleitern in einem Auto in Wegberg erkannt und gestoppt worden. Nachbarn berichteten, dass mehrere Zivilfahrzeuge der Polizei vorfuhren, als der silberne Peugeot, in dem der Verdächtige saß, vor einem Haus in der Nähe des Dalheimer Bahnhofs einparkte. Dann sei alles blitzschnell gegangen: Die Beamten hätten die Personen aus dem Fahrzeug gezerrt und am Boden festgehalten. Die Polizei teilte mit, dass sich bei der Festnahme ein Schuss aus der Dienstwaffe eines Beamten gelöst habe. Durch eine splitternde Autoscheibe sei der 48-jährige Fahrer des Wagens im Gesicht leicht verletzt worden. Details zur Festnahme durch die Einsatzkommission "Brille" wollen Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag veröffentlichen.

Der 39-Jährige soll unter anderem Banken und Sparkassen in Neuss und Mönchengladbach, Wuppertal, Viersen, Bergkamen, Heinsberg, Warburg, Nettetal, Rommerskirchen und Unna überfallen haben. Meistens ging er maskiert an den Schalter und verlangte mit leiser Stimme Geld. In Rommerskirchen zeigte er eine Pistole. In Viersen und Mönchengladbach hatte er eine Handgranate dabei. Dabei ging er so unauffällig vor, dass Kunden und andere Angestellte nichts merkten.

Nach seiner Festnahme stehen erkennungsdienstliche Untersuchungen und Hausdurchsuchungen an. Die Polizei konnte deswegen gestern noch nicht sagen, ob der Tatverdächtige polizeibekannt ist. Der Brillen-Gangster wird für 18 Taten verantwortlich gemacht, die letzte wurde am 14. April in Schwalmtal verübt. Bei zwei bis drei Banküberfällen gilt die Täterschaft noch nicht als gesichert, die Überprüfung der Tatortakten läuft noch. Die Belohnung lag zuletzt bei 30 000 Euro.

(hec/-nau)
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