Drama in Japan Mann soll behinderten Sohn 20 Jahre lang in Käfig gesperrt haben

Tokio · In Japan hat die Polizei einen 73-jährigen Mann festgenommen, weil er seinen behinderten Sohn mehr als 20 Jahre lang in einen kleinen Käfig gesperrt haben soll. Das Opfer ist heute 42 Jahre alt und fast blind.

 Polizisten halten ein Tuch vor den Festgenommenen.

Polizisten halten ein Tuch vor den Festgenommenen.

Foto: ap

Wie ein Polizeisprecher am Montag sagte, wurde der Vater zu weiteren Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft überstellt.

Der Mann habe eingeräumt, dass er den heute 42 Jahre alten Sohn bis Januar in einem Käfig in einer Hütte neben seinem Zuhause in der Präfektur Hyogo gehalten habe.

Zu diesem Zeitpunkt wandte er sich an die Stadt, um Rat für die Pflege seiner Frau einzuholen. Dabei habe er enthüllt, wie er seinen Sohn behandelt habe. Beamte hätten den Mann daraufhin zu Hause aufgesucht und den Sohn in einem Holzkäfig vorgefunden, der nur wenig größer als ein Sarg gewesen sei. Nach eigenen Angaben habe der Vater seinen Sohn jeden zweiten Tag gebadet und ihm zu Essen gegeben.

Sohn soll gewalttätig gewesen sein

Der 73-Jährige sagte, er habe seinen Sohn eingesperrt, als dieser vor Jahren gewalttätig geworden sei. Japanische Medien berichteten, der Sohn sei mehr als 20 Jahre lang gefangen gewesen. Die Polizei bestätigte diese Zahl nicht.

Wegen der beengten Umstände in dem einen Meter hohen Käfig, in dem er nicht aufrecht stehen konnte, hat der Sohn einen gebeugten Rücken, wie die Zeitung "Yomiuri" und andere Medien berichteten. Außerdem sei er wegen Infektionen fast blind. Die Polizei erklärte lediglich, dass keine lebensbedrohlichen Verletzungen bestünden und der Sohn inzwischen in einer Sozialstation versorgt werde.

Die Polizei leitete zudem Ermittlungen dazu ein, ob Nachbarn nichts von dem eingesperrten Sohn wussten und warum niemand etwas meldete, wenn er gewalttätig und laut war. Der Vater wurde am Samstag festgenommen.

(felt)
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