Rebellen-Angriff Sechs Tote nach Schießerei in Polizeiwache in Kaschmir

Srinagar · Bei stundenlangen Gefechten zwischen Separatisten und indischen Sicherheitskräften sind in der umkämpften Kaschmir-Region sechs Menschen ums Leben gekommen. Mutmaßliche Rebellen griffen eine Polizeiwache in der strittigen Himalaya-Region an.

Mutmaßliche Rebellen hätten am Freitag eine Polizeiwache unweit der Grenze zwischen dem indischen und dem pakistanischen Teil der strittigen Himalaya-Region gestürmt, teilte die indische Polizei mit. Bei den vier Stunden anhaltenden Schießereien seien ein Polizist, zwei paramilitärische Soldaten, ein Zivilist und zwei der Rebellen ums Leben gekommen. Mindestens sieben Offiziere, zwei Polizisten und ein weitere Zivilist seien verletzt worden, teilte die Polizei mit.

Die indischen Streitkräfte hätten mindestens zwei Dutzend Soldaten und Polizisten gerettet, die in der Polizeiwache vor den Toren der Stadt Kathua in der Region Jammu eingesperrt gewesen seien. Zu der Attacke bekannte sich zunächst niemand.

Ermittler Danish Rana sagte, an dem Angriff seien mindestens zwei Dutzend Militante beteiligt gewesen. Sie hätten ein Auto entführt und es zur Polizeiwache gefahren. Dort hätten sie Zivilisten gezwungen, das Gebäude zu betreten, um Zugang zu bekommen. Dann hätten sie einen Polizisten und einen Zivilisten getötet. Höchstwahrscheinlich seien die Kämpfer in der Nacht von der pakistanischen Seite aus gekommen. Sie hätten Kampfuniformen der Armee getragen.

Mehrere antiindische Gruppen kämpfen dafür, dass Kaschmir unabhängig oder zu einem Teil des Nachbarlandes Pakistan wird. Die indischen Behörden machten für den Angriff sofort Pakistan verantwortlich. Der Vorfall rechtfertige die Fortdauer eines umstrittenen Gesetzes, nach dem in Kaschmir stationierte indische Soldaten Verdächtige ohne Anklage erschießen oder ohne Haftbefehl festnehmen dürfen, hieß es.

(ap)
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