Nach schweren Regenfällen Mehr als 3000 Japaner von Außenwelt abgeschnitten

Tokio · Die heftigen Unwetter auf Japans südlicher Hauptinsel Kyushu haben inzwischen 25 Menschen das Leben gekostet. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo am Sonntag berichtete, sind mehr als 3000 Bewohner von der Außenwelt abgeschnitten, weil Schlammlawinen die Straßen blockieren. Sie würden vom Militär mit Proviant und Wasser versorgt.

Juli 2012: Überschwemmungen fordern Todesopfer in Japan
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Juli 2012: Überschwemmungen fordern Todesopfer in Japan

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Bereits am Samstag hatten die Behörden fast 250.000 Bürger aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Der Rekordregen hatte in den vergangenen Tagen Erdrutsche und Überschwemmungen ausgelöst. Schlammlawinen rissen Autos und Wohnhäuser mit. Die Meteorologen warnten vor weitere Überflutungen und Erdrutschen.

Das Fernsehen zeigte, wie Soldaten Wasser, Nahrung und Medizin in Militärhubschraubern in die Gebirgsregion brachten. 3600 Menschen mussten nach Angaben des Fernsehsenders NHK am Sonntag ihre Häuser verlassen, weil diese überflutet wurden. Am Samstag hatten die Behörden rund 400.000 Menschen aufgefordert, in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen Zuflucht zu suchen - dieser Aufruf wurde inzwischen wieder aufgehoben.

Im Fernsehen war zu sehen, wie Rettungskräfte mit schwerem Gerät die Straßen von Bäumen, Schutt und Felsbrocken räumten, während Bewohner Schlamm aus ihren Häusern schaufelten. Nach offiziellen Angaben kamen bisher durch Erdrutsche und Überschwemmungen mindestens 24 Menschen ums Leben. Am schlimmsten betroffen war das Gebiet um den Vulkan Aso in der Präfektur Kumamoto, südöstlich von Yame. Dort seien 18 Menschen getötet worden, vier weitere würden vermisst.

Die japanische Wetterbehörde warnte am Sonntag vor weiteren Erdrutschen und Überschwemmungen im Norden der Insel Kyushu, da durch hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze weitere Gewitter zu befürchten seien. Japan wird seit Mittwoch von heftigen Regenfällen heimgesucht. Am Samstagmorgen waren pro Stunde elf Zentimeter Regen gemessen worden. Auch in der 500 Kilometer entfernten Stadt Kyoto war am Sonntag von starken Regenfällen betroffen. Medienberichten zufolge wurden dort 20 Häuser überschwemmt.

(AFP/dpa)
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