"Nazi-Zug" in Polen Den Schatzsuchern könnte juristischer Ärger drohen

Breslau/Walbrzych · Den beiden Männern, die angeblich in Südwestpolen in einem unterirdischen Schacht einen deutschen Zug aus dem Zweiten Weltkrieg fanden, könnte juristischer Ärger drohen.

 Piotr Koper und Andreas Richter haben dem polnischen Fernsehsender TVP ein Interview gegeben. Sie behaupten, den "Nazi-Zug" gefunden zu haben.

Piotr Koper und Andreas Richter haben dem polnischen Fernsehsender TVP ein Interview gegeben. Sie behaupten, den "Nazi-Zug" gefunden zu haben.

Foto: Screenshot tvp.pl

Wie die "Gazeta Wroclawska" am Montag berichtete, haben sie keine Genehmigung für die Suche beantragt. Nach polnischen Denkmalschutzvorschriften ist es ein Vergehen, ohne Erlaubnis nach historischen Denkmälern zu graben — dafür drohen bis zu 30 Tage Haft.

Unklar ist dem Bericht zufolge auch, wie lange die polnischen Behörden schon von dem angeblichen Fund wissen, der seit Mitte August Gerüchte über einen Schatz mit Raubgold der Nazis in Niederschlesien anheizt. Der Anwalt der beiden Schatzsucher aus Walbrzych sagte der Zeitung, er habe schon im Juli in einem Schreiben an das Kulturministerium vom "wahrscheinlichen" Fund eines Zuges aus dem Zweiten Weltkrieg berichtet.

Der polnische Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak erwartete am Montag einen ersten Bericht von Militärexperten, die die angebliche Fundstelle am Freitag an der Bahnstrecke zwischen Breslau (Wroclaw) und Walbrzych angesehen hatten. Danach solle entschieden werden, ob mit Bodenradar nach dem angeblichen Zug gesucht werden soll.

(dpa)
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