Ferguson Nun soll auch noch der Bürgermeister gehen

Washington · Nachdem schon der Polizeichef und der Verwaltungschef ihren hut genommen haben, will eine afroamerikanische Bürgerrechtsorganisation nun auch noch den Rücktritt des Bürgermeisters der US-Kleinstadt Ferguson im Bundesstaat Missouri erreichen.

 James Knowles III, Fergusons Bürgermeister, soll gehen.

James Knowles III, Fergusons Bürgermeister, soll gehen.

Foto: ap

Fünf Aktivisten der Organization for Black Struggle reichten am Samstag im Rathaus eine Aufforderung zur Amtsenthebung von James Knowles ein. Damit der Antrag Erfolg hat, müssen mindestens 15 Prozent der eingetragenen Wähler von den Listen der Kommunalwahlen 2014 für die Amtsenthebung des weißen Republikaners stimmen.

Ferguson: Nun soll auch noch der Bürgermeister gehen
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Knowles hatte bereits am Freitag einen Rücktritt abgelehnt. Er sagte dem Sender NBC, gerade jetzt brauche die Gemeinde "Führung". Die nach der Tötung eines unbewaffneten schwarzen Jugendlichen durch die Polizei ohnehin aufgeheizte Stimmung in dem Ort hatte sich weiter verschlechtert, nachdem das US-Justizministerium einen Bericht zur routinemäßigen Schikanierung von Afroamerikanern in der Kleinstadt veröffentlicht hatte. In der Nacht zum Donnerstag wurden dann bei einer Demonstration vor der Polizeiwache zwei Polizisten durch Schüsse schwer verletzt.

Ferguson war im August international in die Schlagzeilen geraten, nachdem dort der Jugendliche Michael Brown von einem weißen Polizisten getötet worden war. Zwar entschied das US-Justizministerium, das Verfahren gegen den Polizisten einzustellen, der jüngst veröffentlichte Bericht bestätigte indes eine routinemäßige Schikanierung von Afroamerikanern in Ferguson.

Am Mittwoch kündigte der Polizeichef von Ferguson, Thomas Jackson, als Reaktion auf den Bericht seinen Rücktritt an. Einen Tag zuvor hatte bereits Verwaltungschef John Shaw die Konsequenz aus den schweren Vorwürfen gezogen und war zurückgetreten.

(AFP)
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