Posse in China Samenbank nimmt nur noch parteitreue Spender an

Peking · Eigentlich sollten die Wissenschaftler wissen, dass "erlernte Verhaltensweisen" nicht vererbbar sind. Trotzdem setzt eine der größten Samenbanken Chinas für spendenwillige Männer neuerdings Linientreue und Loyalität zur Partei voraus.

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Foto: dpa, Jan-Peter Kasper

Samenspender müssten "das sozialistische Mutterland lieben, die Führung der Kommunistischen Partei unterstützen, loyal gegenüber der Sache der Partei" sowie anständige und gesetzestreue Bürger sein, "frei von politischen Problemen", heißt es auf der Seite des Dritten Pekinger Universitätskrankenhauses bei der Mitteilungs-App WeChat.

Wie die politischen Vorbedingungen überprüft werden, wird auf der Seite nicht erklärt. Abgesehen von den ideologischen Anforderungen müssen Männer sich einem Gesundheitstest unterziehen. Für eine erfolgreiche Spende erhalten sie umgerechnet rund 700 Euro.

Im Internet ernteten die im Zuge einer Werbeaktion für Samenspenden veröffentlichten neuen Richtlinien Spott. "Die Liebe zur Partei beginnt mit einem Spermium", kommentierte ein Nutzer auf WeChat. "Offensichtlich haben sie in Biologie nicht gut aufgepasst. Anerzogene Wesenszüge sind nicht vererbbar", spöttelte ein anderer.

(felt)
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