Fall Skripal Spuren von Nervengift in Pub und Restaurant entdeckt

Salisbury/London · In England haben Ermittler Spuren eines Nervengifts in Gaststätten gefunden, in denen der vergiftete russische Ex-Spion Sergej Skripal gewesen war. Nun sollen mehrere Hundert Menschen ihre Kleidung vorsichtshalber waschen.

 Ermittler in Gasmasken untersuchen einen Krankenwagen auf Spuren von Nervengift (Archiv).

Ermittler in Gasmasken untersuchen einen Krankenwagen auf Spuren von Nervengift (Archiv).

Foto: dpa, alh abl

Im Fall des vergifteten russischen Ex-Spions Sergej Skripal hat die englische Gesundheitsbehörde Gäste eines Pizza-Restaurants und eines Pubs im englischen Salisbury aufgerufen, persönliche Gegenstände zu reinigen. In beiden Lokalen seien Spuren des Nervengifts entdeckt worden, bestätigte die Chefin der Gesundheitsbehörde, Sally Davies, am Sonntag.

Der Aufruf betreffe nur rund 500 Gäste der beiden Lokale, die sich am vergangenen Sonntagnachmittag und -abend dort aufgehalten haben.
Weiterhin sei nicht von einer unmittelbaren Gesundheitsgefährdung auszugehen. Es könne aber gesundheitsschädlich sein, kontaminierten Gegenständen über einen längeren Zeitraum ausgesetzt zu sein, sagte Davies. Kleider, Handys und andere Gegenstände sollten daher gereinigt werden.

Der 66-jährige Skripal und seine 33-jährige Tochter Yulia wurden am vergangenen Wochenende mit Vergiftungserscheinungen in der englischen Kleinstadt Salisbury aufgefunden. Sie wurden der Polizei zufolge Opfer eines Attentats mit Nervengift. Sie befinden sich weiterhin in einem kritischen Zustand. Auch ein Polizist wird mit schweren Symptomen behandelt, er ist inzwischen ansprechbar. Um was für ein Gift es sich genau handelt, wollten die Behörden mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen weiterhin nicht sagen.

(dpa)
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