Thailand 48-Jähriger muss 30 Jahre in Haft wegen Majestätsbeleidigung

Bangkok · Wegen Majestätsbeleidigung hat ein thailändisches Militärgericht einen 48-Jährigen zu einer Rekordstrafe von 30 Jahren Haft verurteilt. Pongsak Sriboonpeng wurde am Freitag für schuldig befunden, sich in sechs auf dem Netzwerk Facebook versandten Text- und Bildnachrichten abfällig über König Bhumibol Adulyadej geäußert zu haben. Für jede einzelne dieser Äußerungen erhielt Pongsak nach Angaben seiner Anwältin zehn Jahre Haft; als er sich schuldig bekannte, wurde die Strafe um die Hälfte reduziert.

Thailand - Damals und heute
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Foto: dpa, sir

Mit seinem harten Urteil habe das Militär "den Rekord gebrochen", sagte die Anwältin Sasinan Thamnithinan der Nachrichtenagentur AFP. Der Verurteilte kann gegen das Urteil auch nicht Berufung einlegen, weil er festgenommen wurde, als in Thailand noch Kriegsrecht herrschte.

Seit einem Putsch vor gut einem Jahr nach monatelangen Protesten der königstreuen Opposition regiert in Thailand das Militär. Seitdem ist nach Angaben von örtlichen Menschenrechtsgruppen die Zahl der Anklagen wegen Majestätsbeleidigung von zwei auf mindestens 56 in die Höhe geschossen. Kritiker werfen der Militärregierung vor, das Gesetz zur Ausschaltung politischer Gegner zu missbrauchen.

Thailand hat eines der schärfsten Gesetze gegen Majestätsbeleidigung, der 87-jährige König Bhumibol wird von seinen Landsleuten zutiefst verehrt. Am Donnerstag wurde in der nördlichen Provinz Chiang Rai sogar ein geistig behinderter Mann zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er ein Porträt des Königs und der Königin beschädigt hatte.

(AFP)
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