Ebola in den USA US-Behörden prüfen weitere Ebola-Verdachtsfälle

Dallas · Nach der ersten Ebola-Diagnose bei einem Patienten in den USA sind die Behörden im Bundesstaat Texas möglicherweise auf einen weiteren Erkrankten gestoßen. Außerdem soll der Patient mit Schulkindern in Kontakt gekommen sein.

 Der Patient wird im Texas "Health Presbyterian Hospital" in Dallas behandelt.

Der Patient wird im Texas "Health Presbyterian Hospital" in Dallas behandelt.

Foto: afp, ms

"Es könnte einen weiteren Fall im direkten Umfeld des Patienten geben", sagte der Leiter der Gesundheitsbehörde von Dallas County, Zachary Thompson. Die Lage sei ernst, die Gefahr einer Ansteckung mit dem Virus begrenze sich nach derzeitigen Erkenntnissen aber auf "Angehörige und enge Freunde".

Die nationale Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) konnte den Verdachtsfall zunächst nicht bestätigen. Es werde weiter daran gearbeitet, die Menschen ausfindig zu machen, die mit dem Ebola-Infizierten vor dessen Einweisung ins Krankenhaus Kontakt hatten, sagte CDC-Sprecher Tom Skinner. Diese sollen unter Beobachtung gestellt werden. Drei Sanitäter, die den Erkrankten in die Klinik begleitet hatten, wurden nach Angaben der Stadt Dallas negativ auf das Virus getestet.

Desweiteren soll der Patient vor seiner Einweisung Kontakt zu Kindern im schulpflichtigen Alter gehabt haben. Der Gouverneur von Texas, Rick Perry, sagte am Mittwoch, Experten untersuchten die Kinder zu Hause auf mögliche Anzeichen für eine Ebola-Erkrankung.

Der texanische Gesundheitsbeamte Mark Lester teilte unterdessen mit, der Patient habe bereits am vergangenen Freitag eine Klinik aufgesucht und dabei über Ebola-ähnliche Symptome geklagt sowie seine Reise nach Afrika erwähnt. Der Mann sei aber wieder nach Hause geschickt worden, weil eine Krankenschwester diese Informationen nicht weitergegeben habe.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass erstmals ein Fall von Ebola außerhalb von Afrika festgestellt wurde. Das Virus wurde bei einem Mann in Texas diagnostiziert, der sich im westafrikanischen Liberia mit der Krankheit angesteckt hatte. Während eines Familienbesuchs in Texas entwickelte er die für Ebola typischen Symptome und wurde schließlich am Sonntag in einem Krankenhaus in Dallas unter Quarantäne gestellt. Nach Angaben der Klinik ist der Gesundheitszustand des Mannes ernst.

Der Seuche sind nach jüngsten Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit Jahresbeginn bereits mehr als 3000 Menschen in Westafrika zum Opfer gefallen, davon allein 1830 in Liberia. Da es keine Medikamente, sondern nur die Möglichkeit zur Linderung der Beschwerden gibt, verläuft die Krankheit sehr häufig tödlich.

(AFP)
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