Wirbelsturm "Debbie" 2000 Menschen fliehen nach Dammbruch in Neuseeland

Wellington · Die Ausläufe des Zyklons "Debbie" sorgen in Neuseeland für Überschwemmungen. Eine Stadt muss evakuiert werden. Häuser und Geschäfte sind vom Wasser überflutet.

 Die überflutete Stadt Edgecumbe in Neuseeland.

Die überflutete Stadt Edgecumbe in Neuseeland.

Foto: dpa, hjb

Rund 2000 Bewohner einer neuseeländischen Kleinstadt haben ihre Heimat verlassen, nachdem dort der Schutzdamm eines Flusses gebrochen ist. Behörden vor Ort riefen am Donnerstag den Notstand für Edgecumbe aus, als Hunderte Häuser und Geschäfte geflutet wurden. Der Bezirksbürgermeister von Whakatane, Tony Bonne, sagte, in manchen Gebäuden stehe das Wasser über einen Meter hoch. Ein nahe gelegener Fluss habe den höchsten, je gemessenen Stand erreicht.

Der Meteorologe Andy Best sagte, eine Messstelle in der Region habe in den vergangenen Tagen einen Niederschlag von 191 Millimetern verzeichnet. So viel Regen falle normalerweise innerhalb von zwei Monaten. Laut Vorhersage soll das Wetter in den kommenden Tagen wieder besser werden.

Ganz Neuseeland hatte in den vergangenen Tagen viel Regen durch die Überbleibsel des Zyklons "Debbie" abbekommen, der zuvor an der Ostküste Australiens gewütet hatte.

"Bei vielen sitzt der Schock natürlich tief, aber sie akzeptieren, dass das ein Teil der Natur ist, den sie nicht kontrollieren können", sagte Bonne mit Blick auf die Anwohner. In kleinen Städten hielten die meisten Menschen zusammen, so sei das auch in Edgecumbe.

Die Regionalministerin Anne Tolley erklärte, dass die Zuständigen für den Damm in den vergangenen Tagen Wasser ablaufen ließen, um auf die starken Regenfälle zu reagieren. Sie habe aber nicht genug Expertenwissen, um einzuschätzen, ob dies ausreichend gewesen sei.

Die Bewohner von Edgecumbe seien in zwei Notfallzentren untergebracht worden. Wann sie zurückkehren könnten, sei unklar. Niemand solle nach Hause gehen, dort sei es nicht sicher, sagte Tolley. Teilweise wurden die Menschen mit Jet-Boten weggebracht.

Die Regenfälle wirkten sich auch auf die etwas größere Kleinstadt Kaikoura aus. Dort wurden Straßen wegen der Gefahr durch Erdrutsche gesperrt. Seit einem Erdbeben im November ist der Zugang zu der Ortschaft bereits stark eingeschränkt.

(rent/ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort