Giftige Gase im Maschinenraum Gefahr auf den fünf neuesten deutschen Korvetten

Berlin · Auf den fünf neuesten Korvetten der Deutschen Marine gibt es laut einem Pressebericht erhebliche technische Probleme. Demnach entstehen in einem Bereich des Maschinenraums der Korvetten giftige Gase, weswegen die Marinesoldaten dort ständig Atemschutzmasken tragen müssten.

Korvette "Braunschweig" - Europas modernstes Kriegsschiff
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Bekannt wurde das Problem dem Bericht der "Bild am Sonntag" zufolge, als am Sonntag vergangener Woche Marineinspekteur Axel Schimpf anlässlich der Kieler Woche zu einer dreistündigen Ausfahrt auf die Korvette "Braunschweig" eingeladen hatte.

Mit an Bord waren demnach der Wehrbeauftragte des deutschen Bundestags, Hellmut Königshaus, und die SPD-Bundestagsabgeordneten Hans Peter Bartels und Karin Evers-Meyer. Bei der Begehung des Schiffes hätten die Politiker von den Soldaten zufällig vom "Gasproblem" im Maschinenraum erfahren. Der Wehrbeauftragte habe jetzt eine Überprüfung eingeleitet.

Nach Informationen der "BamS" stellte die Marine bei einer Schadstoffuntersuchung der Raumluft bei den Antriebsdieselmotoren fest, dass in Teilen des Maschinenraums eine überhöhte Belastung durch Formaldehyd besteht. Der krebserregende Stoff stamme offenbar aus Material, das in der Isolierung der Abgassysteme eingebaut wurde und bei Erhitzung durch die heißen Abgase das krebserregende Formaldehyd freisetzt, berichtet das Blatt.

Die fünf 1,2 Milliarden Euro teuren Schiffe hätten seit Jahren Probleme: Defekte Getriebe, Klimatechnik und Software mussten demnach ausgetauscht werden. Verteidigungsexperte Bartels forderte eine Aufklärung der "Pannenserie" und eine schnelle Behebung der Probleme durch die Werften.

(AFP)
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