Eingestürztes Stadtarchiv Köln erwartet 60 Millionen von Versicherung

Köln (RPO). Die Stadt Köln rechnet noch in diesem Jahr mit der Auszahlung der Versicherungssumme für das zerstörte Stadtarchiv. Die rund 60 Millionen Euro sollen in die Stiftung fließen, die die Restaurierung der beschädigten Archivalien finanzieren soll, wie Kölns Kulturdezernent Georg Quander am Donnerstag mitteilte.

Kölner Stadtarchiv eingestürzt: Augenzeugen berichten
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Foto: ddp

60 Millionen Euro sei die höchstmögliche Versicherungssumme für die Kulturgüter gewesen. Falls ein Verursacher für das Unglück ermittelt werden könne, müsste dessen Haftpflichtversicherung für die Schäden aufkommen.

Die Gesamtkosten für die Restaurierung bezifferte Quander auf 300 bis 500 Millionen Euro, hinzu kommen die Kosten für den Archivneubau. Bereits im Februar will das Stadtarchiv einen provisorischen Standort in der Kölner Altstadt eröffnen. Dort sollen unter anderem die rund eine Million Kulturgüter zugänglich sein, die vor dem Unglück digitalisiert wurden.

Zudem hat die Stadt Köln eine Halle am Stadtrand angemietet, in der die Restaurierungsarbeiten koordiniert werden. Nach Angaben von Archivleiterin Bettina Schmidt-Czaia konnten in den vergangenen zwei Monaten rund 50 000 geborgene Archivalien identifiziert werden.

Beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs und zweier benachbarter Wohnhäuser waren am 3. März zwei Menschen getötet und zahlreiche historische Dokumente verschüttet und beschädigt worden. Ein Wassereinbruch in die U-Bahnbaustelle am Stadtarchiv gilt als wahrscheinlichste Unglücksursache. Rund zehn Prozent der Archivbestände befinden sich vermutlich noch im Grundwasserbereich an der Unglücksstelle.

(DDP/spo)
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