Erstmals auch Dönerbuden betroffen Weitere Pferdefleisch-Funde in Deutschland

Düsseldorf · Die Funde von Pferdefleisch scheinen kein Ende zu nehmen. Jeden Tag werden in Deutschland neue Fälle gemeldet und immer mehr Orte sind betroffen. Mittlerweile hat es auch die ersten Dönerbuden erwischt.

Krefelder Experten suchen Pferdefleisch in Lebensmitteln
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Die Untersuchungsämter in Nordrhein- Westfalen haben weitere Fertiggerichte mit nicht deklariertem Pferdefleisch entdeckt. Die Zahl der positiven Proben habe sich auf 27 erhöht, teilte das Verbraucherschutzministerium am Freitag mit. In einer Probe sei auch nicht angegebenes Schweinefleisch gefunden worden.

Von den bislang genommen 348 Proben seien 212 analysiert worden, davon waren 185 negativ. Da von den Produkten keine akuten Gesundheitsgefahren ausgingen, dürften die Namen der betroffenen Firmen ohne deren Zustimmung nicht genannt werden.

Neue Fälle bei Edeka

Auch bei der Handelskette Edeka ist ein weiteres Produkt aufgetaucht, das Pferdefleisch enthält. Sowohl in den Edeka-Läden als auch erstmals bei der Discount-Tochter Netto sei das Tiefkühlprodukt Penne Bolognese im 750-Gramm-Beutel aus dem Handel genommen worden, teilte Edeka am Freitag in Hamburg mit.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Edeka eine Lasagne aus den Tiefkühltruhen genommen. Die Penne Bolognese werde bei Edeka unter der Eigenmarke "Gut und Günstig" vertrieben, bei Netto als "Dinner Gold". Edeka bedauere die Abweichung von den eigenen Qualitätsstandards und begrüße die Vorschläge aus der Politik, die Kontrollen in der fleischverarbeitenden Industrie zu intensivieren.

Zwei Berliner Dönerbuden betroffen

Bei der Untersuchung von Fleischproben aus Berlin ist Pferdefleisch in einem tiefgefrorenen Steak und in Döner vom Drehspieß nachgewiesen worden. Wie der Berliner Senat am Freitag mitteilte, wurde das sogenannte "Zigeunersteak" von einem Discounter verkauft, der die Ware vor einigen Tagen aus dem Verkehr gezogen habe. Bei den anderen beiden Proben handele es sich um Döner aus zwei verschiedenen Gaststätten in Berlin.

Anhand der Lieferlisten sollten die Liefer- und Produktionswege zurückverfolgt werden, um festzustellen, wie das Pferdefleisch in den Döner gelangen konnte, hieß es weiter. Das Landeslabor Berlin Brandenburg habe mittlerweile mehr als hundert Proben aus Berlin vorliegen. Davon seien mehr als zwei Drittel untersucht worden.

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