Explosion im Chemiepark Zweiter Toter nach Unglück in Marl

Marl · Zwei Tage nach dem Brand in einem der größten deutschen Chemieparks in Marl im Ruhrgebiet ist ein zweiter Arbeiter seinen Brandverletzungen erlegen. Der 31-Jährige aus dem benachbarten Herten starb am Montag in einer Spezialklinik, wie die Polizei in Recklinghausen mitteilte.

Der Einsatz der Rettungskräfte in Marl
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Bereits am Unglückstag hatte die Feuerwehr einen 45-Jährigen tot auf dem Werksgelände geborgen. Eine Obduktion ergab als Todesursache ebenfalls Brandeinwirkung. Beim Unglück am Samstag befanden sich 10 bis 15 Menschen an der Anlage.

Die Ursache ist bislang unklar. Brandexperten und Spezialisten des Landeskriminalamts suchen seit Sonntag auf dem Gelände nach Hinweisen. Ein Ergebnis wird in den kommenden Tagen erwartet. Klar ist bislang, dass es ein Feuer in einem Kühlturm und einen Knall gegeben hat. Unklar ist, ob eine Explosion den Brand ausgelöst hat, oder ob es während eines Feuers eine Verpuffung gegeben hat. Anwohner hatten von einer Explosion gesprochen. Eine schwarze Rauchwolke, die nach Ausbruch des Feuers über die Stadt hinweggezogen war, hatte sich als ungefährlich erwiesen. Die Schadenshöhe im Chemiewerk ist noch nicht beziffert.

Die Anlage im nördlichen Ruhrgebiet ist nach Angaben des Betreibers Infracor der drittgrößte Chemiepark in Deutschland.
30 Firmen betreiben 100 Produktionsanlagen und beschäftigen fast 10 000 Mitarbeiter. In der von dem Unglück betroffenen Anlage stellt der Essener Spezialchemiekonzern Evonik ein Vorprodukt für die Kunststoffproduktion her.

(dpa)
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