Neue ProSieben-Serie "Devious Maids" im Check: Mord, Intrigen und außerehelicher Sex

Los Angeles · In der neuen ProSieben-Serie "Devious Maids" stehen ausnahmsweise mal die sonst eher unscheinbaren Charaktere im Vordergrund: Dienstmädchen. Was erwartet die Zuschauer? Wem wird die Serie gefallen? Ein Überblick.

Um was geht es?

Um die Aufklärung des Mordes an Zimmermädchen Flora. Ein Kellner wird verdächtigt, die schöne Brünette, die eine Affäre mit ihrem Arbeitgeber hatte, erstochen zu haben. Die Mutter des jungen Mannes, eine College-Professorin, setzt alles daran, die Unschuld ihres Sohnes zu beweisen. Dafür schleust sie sich als Dienstmädchen in die Welt der Reichen und Schönen in Beverly Hills ein.

An welche anderen Serien erinnert uns "Devious Maids"?

Natürlich an "Desperate Housewives". Unvermeidbar, wenn derselbe Drehbuchautor, Marc Cherry, am Werk ist und Eva Longoria, eine der verzweifelten Hausfrauen, als Produzentin mitwirkt. Die wie gezeichnet wirkende, hochglänzende Vorstadtidylle erinnert stark an die Wisteria Lane, und auch die Dialoge sind ähnlich gestrickt. Obwohl der Inhalt der Gespräche auf den ersten Blick oberflächlich wirkt, schafft es Cherry, den Charakteren eine gewisse Tiefe und Verwundbarkeit zu verpassen, die Lust auf mehr machen. Auch an Mord, Intrigen, Lügen und außerehelichem Sex mangelt es nicht. Rein äußerlich gibt es auch Parallelen zu "O.C. California". Der Ort des Geschehens ist ähnlich, beide Serien spielen im permanent sonnigen Kalifornien. Auch die Menschen ähneln sich. Waschbrettbäuche am Pool, aufgespritzte Lippen und Brüste, keinerlei Falten und viel, viel Geld.

Wer sollte unbedingt einschalten?

Wer Lust auf Ironie und schwarzen Humor hat, ist hier richtig. Zimperlichkeit ist fehl am Platz, denn es wird schonungslos mit dem Schicksal der Charaktere gespielt und vor keinen Katastrophen zurückgeschreckt. Happy End ist ein Fremdwort, "Desperate Housewives" und "Pretty Little Liars" lassen grüßen.

Was hat "Devious Maids", was "Desperate Housewives" nicht hat?

Viele attraktive Frauen. Denn bis auf Eva Longoria war keine der Hausfrauen aus der Wisteria Lane wirklich schön — ganz unabhängig von der schauspielerischen Leistung, denn da waren die verzweifelten Damen unschlagbar, allen voran Felicity Huffman (Lynette). Die Dienstmädchen in Beverly Hills, die allesamt mittel- oder südamerikanischen Ursprungs sind, entsprechen dagegen dem Klischee der schönen Latina. Perfekt geformte, kurvige Körper, pralle Lippen und eine gesunde Portion Selbstbewusstsein — trotz ihres niedrigen Status.

Woher kennt man einige Darsteller schon?

Am bekanntesten sind wohl Judy Reyes (Zoila) und Drew Van Acker (Remi). Reyes stand zwischen 2001 bis 2009 für "Scrubs" vor der Kamera, Van Acker spielt eine mysteriöse Rolle in "Pretty Little Liars". Auch die anderen Darsteller waren schon in so manchen Produktionen zu sehen: von "American Pie" über "Entourage" bis zu "Criminal Minds".

Gibt es auch eine ernste Komponente?

Alle Dienstmädchen sind mittel- oder südamerikanischen Ursprungs. Sie dienen weißen, reichen Familien oder Paaren, wodurch die in der Realität in den USA existierende Einwanderungsproblematik und Zwei-Klassen-Gesellschaft dargestellt werden. Deutlich wird dies in der Serie vor allem durch Rosie (Dania Ramírez), die ihren Sohn in Mexiko zurücklassen musste und dafür kämpft, auch ihn in die USA zu holen.

Hier geht es zu den Bildern der ersten Folge.

(sno)
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