Neuer Fall mit Janneke und Brix Der total versexte Psycho-"Tatort" aus Frankfurt

Frankfurt · Dieser "Tatort" trägt zwei Namen. Zum einen den des Falls, der "Die Geschichte vom bösen Friederich" heißt. Zum anderen den des besten Schauspielers im vom Hessischen Rundfunk produzierten Krimi: Nicholas Ofzcarek.

Tatort Frankfurt - Bilder aus "die Geschichte vom bösen Friederich"
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Bilder aus dem "Tatort – Die Geschichte vom bösen Friederich"

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Foto: HR/Bettina Müller

Der Österreicher spielt im neuen Fall aus Frankfurt die Rolle des Alexander Nolte. Der ist 20 Jahre nach dem Mord an seiner damaligen Freundin, die er in der Badewanne ertränkte, wegen guter Führung raus aus dem Gefängnis, und sucht nun die Frau, die damals als Kriminalpsychologin das Gutachten erstellt hat, welches ihn hinter Gittern brachte — Anna Janneke (Margarita Broich) die als Hauptkommissarin nun zusammen mit ihrem Kollegen Paul Brix (Wolfram Koch) bei der Kripo arbeitet.

Gleich in den ersten Minuten des Films wird klar, welche Richtung Regisseurin Hermine Huntgeburth und Drehbuchautor Volker Einrauch dem Krimi geben wollen. Nolte ist ein Psycho, der sich gegenüber Menschen so verhält, dass sie sich zu seinem Vorteil verhalten. Selbst vor einem erneuten Mord schreckt er nicht zurück, um schneller an Janneke ranzukommen. Die wiederum hält gar nichts davon, dass sich der Mörder bei ihr meldet, um mit der Vergangenheit abzuschließen, wie er beteuert. Janneke will allerdings auch keine Schwäche zeigen und lässt sich auf ein Treffen mit ihm ein.

Zudem ist Sex ein großes Thema in "Die Geschichte vom bösen Friederich". Schon in den ersten Minuten sieht man dicken Bauch über blanker Brust, den nackten Po des Ermittlers sowie den One-Night-Stand seiner Kollegin, und aufgrund der natürlich verkorksten Jugend Noltes, die ihn erst zu diesem Psycho machte, kommt es immer wieder zu sexuellen Anspielungen, Gedanken oder Akten.

Während Brix und Nolte erneut das übliche, sich anzickende Ermittler-Paar geben, lohnt das Einschalten allein schon wegen Ofzcarek. Wie der Österreicher Nolte in all dessen kranken Facetten spielt, zu Rammsteins "Asche zu Asche" durch seine karge Wohnung tanzt, mit Blicken seinen Kollegen im Dentallabor den Tod wünscht und Nebenfiguren wie Hauptdarsteller Film manipuliert, ist nahezu genial.

Eine der wenigen tollen Szenen ohne ihn: Wie Kameramann Sebastian Edschmid in der Anfangsviertelstunde die Begehung des Tatorts in einem Hinterhof inszeniert. Dreieinhalb Minuten erfolgt kein Schnitt, die Kamera kreist in einer einzelnen Fahrt immer wieder um die Protagonisten und den Toten sowie der Botschaft auf dessen Haar — natürlich hinterlassen von Nolte.

(spol)
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