"The Voice of Germany" Coach-Zoff überschattet Talente

Düsseldorf · "Catterfeld ist der Endgegner"- damit hat Mark Forster am Donnerstag die nächste Runde des Coach-Zoffs eingeleitet. Was durchaus witzig und unterhaltsam war, stellte aber die eigentlichen Kandidaten in den Schatten.

Mark Forster kann nicht bei den Talenten landen und der einzige, für ihn ersichtliche, Grund ist Yvonne Catterfeld. Nur leider sind Marks Avancen auch nicht immer so charmant. Philip Piller überzeugte am Piano mit Russian Roulette neben Mark Forster zwar nicht Yvonne Catterfeld, dafür aber die Fantas. Mit der Beschreibung "So ‘ne Mischung aus Justin Bieber und Honecker" schoss er sich sofort ins Aus und sorgte wohl für die schnellste Entscheidung der Folge.

Smudo fand mit "adoleszentem Aussehen" wohl eine treffendere Beschreibung, die das erwachsene Aussehen des 22-Jährigen untermauerte. Mark Forster versuchte seinen Fauxpas damit zu begründen, dass er "Gag-Tourette" habe. Diese Einsicht kam aber leider zu spät. "Justin Bieber kann man gern mögen, aber das bin ich nicht", begründete Philip Piller seine Entscheidung.

Insgesamt scheinen Marks eigentliche Konkurrenten auch eher die Fanta-Zwei zu sein. Denn auch die Vize-Miss-Barbie Baden-Württemberg, Isabell Jasmin Plaue, entschied sich für ihr persönliches "Kuschel-Team". Mark Forster versuchte sich dieses Mal zwar gewählt auszudrücken, doch konnte damit nicht punkten: "Du bist eine…äh…wirklich tolle Erscheinung", stammelte er.

Auch das Versprechen Isabells Schlager-Affinität zu unterstützen, änderte nichts an ihrer Entscheidung. Ausschlaggebend war wohl Smudos Kuschel-Offensive, mit der er die Glückstränen der 31-Jährigen trocknen wollte. Immerhin hatte Mark aber die Lacher von Isabells Tochter Emma auf seiner Seite, die Backstage ihrer Mutter zusah. Da taucht die Frage auf, ob "The Voice Kids" nicht doch der bessere Arbeitgeber war.

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Foto: dpa/Jörg Carstensen

Der Physiotherapeut Alexander Babacan brachte den Coach-Fight hingegen auf den Höhepunkt. Mit "Sieben Milliarden" von Soolo sorgte er für den ersten "Vierer-Buzzer" des Abends. Mark Forster drückte gemeinsam mit Samu Haber als erster auf den roten Knopf, doch Yvonne Catterfeld zog nach. Mark konnte es nicht fassen und auch die Fanta Zwei waren perplex, dass der 28-Jährige von Anfang an von der "Für Dich"-Interpretin fasziniert zu sein schien.

Smudo gab "Catterfelds Kryptonit-Kleid" die Schuld dafür: "Sie hat ihn ganz kurz angefasst. In dem Moment, in dem sie so gemacht hat, hat sie ein bisschen Kryptonit verteilt." Doch auch Marks Kino-Lampe mit der Aufschrift "Nicht zu Kaddafelt" konnte Alexander Babacan nicht aus ihrem Bann befreien und er entschied sich für ihr Team.

Doch Mark ging nicht leer aus. Alexandra Sutter begeisterte mit "What a Wonderful World" von Louis Armstrong erneut, neben Mark, auch die Fantas. Obwohl er Angst hatte, dass die 44-Jährige trotzdem zu Yvonne Catterfeld geht, war diese der Meinung, ausgerechnet er könne ihr einen "Arschtritt verpassen." Marks Antwort "Kannste haben, Baby" schien da überzeugend genug. Auch der letzte Kandidat des Abends, Amin Afify aus Köln, wählte Mark. Da half auch Yvonnes flehen "Bitte entscheide dich eher für Samu als für Mark oder die Fantas" nichts.

Während sich die anderen streiten, macht Samu Haber gar nichts. Abgesehen von einer kurzen Verschnaufpause in der fünften Staffel, ist der Finne seit Staffel drei als Coach im Einsatz. Während er in den ersten Shows ein echter Charmebolzen war und besonders seine Hassliebe mit Rea Garvey die weiblichen Zuschauerherzen höher schlagen ließ, wirkt er jetzt eher lustlos und niedergeschlagen. Sticheleien von den anderen Juroren bezüglich seiner nicht perfekten Deutschkenntnisse, scheinen ihn inzwischen zu langweilen. Yvonne versucht da teilweise ihren mütterlichen Pflichten nachzukommen und redet ihm gut zu. Fruchten tut das Ganze allerdings nicht.

Was fehlt ist sein Biss, auch im Kampf um die Kandidaten. Am Donnerstag drehte er sich meistens gar nicht erst um und begründete seine Entscheidungen, wie bei Philip Piller, mit unverständlichen Statements wie "Ein bisschen zu soft für mich."

Ob seine schlechte Laune nun in der Tatsache begründet liegt, dass er bisher keinen Sieg einfahren konnte oder daran, dass die Witze mittlerweile ausgelutscht sind, kann man nicht sagen. Möglicher Grund wäre auch ein Mangel an Nikotin, da der Sänger erst vor kurzem das Rauchen an den Nagel gehangen hat. Es bleibt zu hoffen, dass der sympathische Finne seine innere Sonne wiederfindet und wieder zu dem Strahlemann der ersten Stunde wird. Vielleicht helfen da Nikotinpflaster oder ein Witzebuch für die anderen Coaches. Insgesamt sollten sich letztere auch wieder ein bisschen zurücknehmen und den eigentlichen "Stars" der Show den Vorrang lassen.

(jms)
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