Üblicherweise gilt es auf den Musik- und Film-Galas, möglichst perfekt auf dem Bildschirm zu erscheinen. Aufwiegen lässt sich das höchstens mit der Währung Aufmerksamkeit. Die US-Sängerin Miley Cyrus hat diese Technik im vorigen Jahr mit allerlei Twerking zu einer ganz neuen Kunstform erhoben.

Nun versucht auch der eigentlich schon ins gediegene Alter gewachsene Pop-Künstler Boy George neue Markenzeichen zu setzen. Stolz hielt er beim Empfang der Brit Awards in London ein blaues Auge in die Kameras. Schon bei Twitter veröffentlichte der Sänger vorab einen Schnappschuss mit dem Kommentar "Rocking".

Was mit den Ursachen für das Veilchen auf sich hatte, blieb zunächst unklar. War Boy George, immerhin schon 52, gestürzt? Vom Rad gefallen? Oder gar Opfer einer schwulenfeindlichen Attacke russischer Agenten im Auftrag Putins?

Nichts davon: Wie die britische "Daily Mail" berichtete, hatte der Sänger künstlich mit ein bisschen Farbe aufgetragen. Die Verletzung wird gewissermaßen Mode. "Ich mache das, weil ich ein Fashion-Opfer bin", ließ Boy George einen Interview-Partner wissen.

Der Culture-Club-Star aus den 80er Jahren hat derzeit guten Grund, ein wenig auf den PR-Putz zu hauen. Mit seinem Comeback-Album "This is What I Do" sammelt er in Großbritannien schon seit dem Herbst reichlich Lorbeeren ein, in Deutschland erscheint es am Freitag.

Erhellend liest sich im Rückblick eine Aussage des Sängers aus dem Januar. Damals beklagte sich der Popstar im Playboy darüber, wie schwer es in der Branche inzwischen geworden sei, aufzufallen. "Da sind so viele Leute, die Aufmerksamkeit erregen wollen. Ich meine, nehmen wir nur Lady Gaga: Sie tut alles, um aufzufallen", klagte Boy George. Das kann er nun auch von sich selbst behaupten.

@BoyGeorge Nice. Love that jacket!