"Entwertung der Hochschulreife" CDU kritisiert "Notendumping" an NRW-Schulen

Düsseldorf · Die CDU kritisiert ein "Notendumping" an nordrhein-westfälischen Schulen. Das stetige Absenken der Beurteilungsmaßstäbe durch die rot-grüne Landesregierung habe zwischenzeitlich "zu einer Bestnoteninflation im Abitur" geführt.

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Foto: dpa, Tobias Kleinschmidt

Das sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Klaus Kaiser am Freitag vor Journalisten in Düsseldorf. Diese "Entwertung der Hochschulreife" habe schwerwiegende Nachteile für die Schüler auf ihrem weiteren Bildungsweg.

Kaiser sprach von einem zunehmenden Qualitätsverlust an den NRW-Schulen. Das Schulministerium verfüge "von oben herab" immer neue Maßnahmen für den Unterricht, die zu einer "schleichenden Nivellierung der Leistungsqualität" führten.

Weiter kritisierte der CDU-Politiker eine Schwächung des pädagogischen Auftrags der Lehrer, weil ihnen das Schulministerium immer neue Aufgaben aufbürde. Als Beispiel nannte er die Beratungspflicht bei psychosozialen Problemen von Schülern.

Darauf seien die Lehrer aufgrund ihrer Ausbildung meist gar nicht vorbereitet. Überdies werde den Pädagogen für die Beratungstätigkeit keine zeitliche Entlastung zugestanden. Vordringlich in sozial schwachen Regionen sei die Schulsozialarbeit finanziell zu fördern, um Lehrkräfte bei ihrer pädagogischen Arbeit zu unterstützen.

Weiter verlangten die Christdemokraten, Schulleiter und Konrektoren wegen ihrer wachsenden Aufgaben besser zu besolden. Auch müsse es mehr Fördermaßnahmen für Lehrer geben, an deren Schulen ab kommenden Schuljahr der gemeinsame Regelunterricht für behinderte und nicht behinderte Kinder beginnt.

Die schulpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Petra Vogt, forderte Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) auf, in NRW künftig wieder flächendeckend den Unterrichtsausfall zu erheben, um entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Unterrichtsausfall treffe vor allem Schüler aus sozialschwachen und bildungsfernen Familien. Wohlhabendere Eltern könnten ausgefallene Schulstunden dagegen mit Nachhilfe kompensieren, was in immer mehr Fällen auch geschehe.

(KNA)
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