Düsseldorf Schritt für Schritt zum Auslandssemester

Düsseldorf · Zur Uni gehen und gleichzeitig etwas von der Welt sehen - ein Auslandsstudium ist die beste Möglichkeit, beides zu kombinieren. Welche Uni es sein soll, ob die Studienleistungen anerkannt werden und wie der Auslandsaufenthalt finanziert wird - dieser Fahrplan hilft bei der Organisation:

Noch 1,5 Jahre: Am Anfang steht die Frage, welche Ansprüche Studenten an den Aufenthalt haben. Geht es darum, eine Sprache zu lernen, eine bestimmte Universität kennenzulernen oder sich in fachlicher Hinsicht weiterzuentwickeln. Außerdem müssen sich Interessierte umhören, wann der beste Zeitpunkt für ein Auslandssemester ist. Darüber informieren etwa die Erasmus-Beauftragten eines Studienganges regelmäßig in Veranstaltungen. Das fünfte Bachelor-Semester oder das dritte Master-Semester wird von den meisten bevorzugt, weiß Sabrina Sandmann vom International Office der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Als nächstes sollte man sich für ein Land entscheiden und die Dauer des Aufenthalts festlegen. Dann ist häufig die Anerkennung der Studienleistungen nach Abschluss des Auslandaufenthaltes einfacher. Auch wenn das nicht der Fall ist, lässt sich ein Austausch privat organisieren. Erster Ansprechpartner ist das Auslands-Büro der Universität.

Noch 1 Jahr: Wer sich für ein Land entschieden hat, kann in seinem Fachbereich nachfragen, mit welchen Hochschulen Kooperationen gepflegt werden. Hier helfen auch Informationen von Kommilitonen, die im Wunschland schon ein Auslandssemester absolviert haben. Oft fokussieren sich Studenten auf große Städte und bekannte Unis. Doch manchmal ist die Betreuung an weniger bekannten Universitäten sogar besser. Vor der Bewerbung müssen Studierende dann die Formalitäten klären. Es kann einige Zeit dauern, bis Studenten alle Dokumente zusammen haben. Oft werden Referenzschreiben gefordert. Außerdem müssen sie Sprachnachweise erbringen.

Auch mit der Finanzierung sollte man sich dann beschäftigen. Eine Möglichkeit für Aufenthalte außerhalb des europäischen Auslands ist ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). "Wer bereits seit über einem Jahr in Deutschland studiert, gute Noten hat und seinen Wunsch nach einem Auslandsstudium gut begründet, kann sich dafür bewerben", sagt Rolf Giering vom DAAD.

Die Europäische Union vergibt Erasmus-Stipendien für studienbezogene Auslandsaufenthalte im europäischen Ausland. Maximal zwei Semester pro Studium wird die Förderung gewährt. "Studenten können sich so die Studiengebühren der Gasthochschule finanzieren lassen und erhalten einen Mobilitätszuschuss", erklärt Giering. Die meisten Studenten gehen immer noch mit Erasmus ins Ausland. Über 250 sind es in diesem Jahr, sagt Sandmann von der Uni Düsseldorf. 70 bis 80 Studenten gehen mit anderen Stipendien ins Ausland.

Eine weitere Möglichkeit ist, Auslands-Bafög zu beantragen. Junge Menschen haben unter Umständen sogar dann einen Anspruch darauf, wenn sie kein Inlands-Bafög bekommen.

Noch sechs Monate: Studenten sollten bei ihrer Hochschule ein Urlaubssemester beantragen. Dann verringern sich die Semestergebühren und nach dem Ende des Auslandsaufenthaltes kann man problemlos weiter studieren. Sind die Uni-Angelegenheiten geklärt, kann die Wohnungssuche beginnen. Am besten fragt man bei Heimat- oder Zielhochschule nach. Oft stellen Unis Wohnheimplätze zur Verfügung oder können bei der Suche nach einer privaten Unterkunft helfen. Doch das ist nicht alles: Je nach Zielort müssen Studenten ein Visum beantragen oder an notwendige Impfungen denken.

Noch drei Monate: In der letzten Phase geht es um die Reisevorbereitung. Studierende besorgen nun ihre Flug- oder Bahntickets. Wichtig ist auch, mit der Bank zu sprechen. Mancher stellt erst im Ausland fest, dass er für jede Überweisung viel Geld bezahlen muss. Ist auch das geklärt, kann die Abschiedsparty steigen.

(dpa/RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort